Romina Ohnmacht zeigt eine kleine Auswahl aus dem Anbau der "Ackernative". Foto: Ziechaus

Im Verein "Ackernative – Solidarische Landwirtschaft" bauen auf dem Bioland-Hof Ohnmacht in Winzeln die Landwirte Simon und Martin Ohnmacht biologisches Gemüse für die Vereinsmitglieder an – "Neue" sind im Verein willkommen.

Schramberg/Hardt/Fluorn-Winzeln - In einer Art Abonnement können die Vereinsmitglieder wöchentlich eine Kiste mit Gemüse, Salaten und Kartoffeln bestellen und an der nächsten Verteilstelle in Winzeln, Hardt, Locherhof oder Schramberg mit Lauterbach abholen. Der jeweiligen Jahreszeit entsprechend gibt es ein breites Gemüseangebot, dabei auch weniger bekannte Leckereien wie Spaghetti-Kürbis oder besondere Tomatensorten. In der Haupt-Saison wachsen Tomaten, Paprika und Auberginen im Folientunnel; im Winter ist das Folienhaus gefüllt mit Ackersalat. Weil er dort gegründet wurde, war ein erster Acker des Vereins in Hardt angesiedelt, bis man 2019 nach Winzeln umzog.

Viel lernen und wertschätzen

In wärmeren Monaten werden die Vereinsmitglieder regelmäßig zu freiwilligen Arbeitseinsätzen eingeladen, wenn es viel zu pflanzen, jäten oder säen gibt. Dabei lernen die Beteiligten viel über das, was später gegessen wird und haben damit einen anderen Bezug und Wertschätzung für die Nahrung. Auch Kinder erleben spielerisch, wie Pflanzen wachsen und dass es bunte Arten von Salat gibt. Das Modell solidarische Landwirtschaft ist nachhaltig und "enkeltauglich" – auf kurzem Weg kommen gesunde Lebensmittel vom Erzeuger aus dem Nachbardorf zum Konsumenten. Es entsteht kein Verpackungsmüll, denn jeder packt seine Erzeugnisse in den eigenen Korb. Der Landwirt pflegt seine Böden und schont sogar das Klima durch Humusaufbau.

Faire Bezahlung und gemeinsames Risiko

Solidarische Landwirtschaft bietet dem Landwirt eine sichere Abnahme für seine Erzeugnisse zu einer fairen, ganzjährigen Bezahlung. Das Risiko in der Arbeit mit der Natur wird auf mehrere Schultern verteilt. Der Landwirt muss nicht alleine ausbaden, wenn eine Kultur in einem Jahr nicht so gut gelingt. Es kommt in die Kiste, was wächst und was bestellt ist und es werden keine Lebensmittel verschwendet. Für Mensch, Erde und Umwelt ist solidarische Landwirtschaft ein Modell für die Zukunft.

Momentan läuft die Planung für das Anbaujahr von April 2022 bis März 2023. Dafür gibt es noch Anteile für neue Mitglieder zu vergeben. Jedes Mitglied bietet für seine nötigen Ernteanteile pro Monat. Der Richtpreis liegt in diesem Jahr bei 69 Euro, kann je nach Möglichkeiten über- oder auch unterboten werden. Informationen gibt es bei der Vereinsvorsitzenden der Ackernative Elisabeth Wahl aus Schramberg, Telefon 07422/24 13 71, oder E-Mail ackernative@gmail.com.