Die Friesenheimer Jugend möchte eine eigene Wand, an der sie sich mit Spraydosen und Graffiti-Kunst austoben kann. Foto: Bohnert-Seidel

Der alte Festplatz in der Palmengasse soll nach den Wünschen der Jugend neu gestaltet werden. Ganz oben auf der Wunschliste des Friesenheimer Jugendclubs steht eine neue Wand zur Ausübung von Graffiti-Kunst.

Der Jugendclub Friesenheim hat sich viel vorgenommen. Ganz oben auf der Agenda steht ein Konzept zur Gestaltung des Festplatzes in der Palmengasse sowie die Abstimmung zur Gestaltung der Unterführung am Bahnhof mit Graffiti. Die endgültige Freigabe erteilt die Deutsche Bahn. Ein überarbeitetes und ergänzendes Konzept soll in den nächsten Wochen eingereicht werden.

Auf den Aufruf zur Graffiti-Gestaltung hat sich Luca Blank aus Oberweier gemeldet und dem Jugendclub zwei mögliche Entwürfe vorgestellt. Außer dem 19-Jährigen hat sich niemand von der Einladung des Jugendclubs zur Gestaltung der Unterführung mittels Spraydosen angesprochen gefühlt. Vier Gemeinderäte sowie Bürgermeister Erik Weide haben an der Sitzung teilgenommen. Da die Deutsche Bahn ihre Erlaubnis für die Skizzen geben muss, bleiben diese noch unter Verschluss.

Blank, der seit sechs Jahren Graffiti sprüht, ist mit einer Wunschliste der Jugendclubmitglieder sowie der Gemeinderäte nach Hause gegangen. Prinzipiell finden alle die vorgestellten Skizzen sehr gut. Martin Buttenmüller wünsche sich noch ein paar Wahrzeichen aus der Gemeinde. Ein Jugendclubmitglied machte den Vorschlag nach einem Ortsschild. „Graffiti ist Jugendkultur“, betonte der Oberweierer. Das sehen die Mitglieder des Jugendclubs ebenso und wünschen sich deshalb auf dem alten Festplatz in der Palmengasse, der nach den Wünschen der Jugend gestaltet werden soll, zusätzlich eine neue Freigabe der Graffitiwand. Gras und Sträucher wachsen über die Betonmauer hinaus.

In der Jugendclubsitzung hat Bürgermeister Weide zu einzelnen Themen aus dem Gemeinderat Stellung bezogen. Die Mitarbeit der Jugend ist gewünscht bei der Erstellung einer „Friesenheim-App“.

An der B 3 sollen Blitzer aufgestellt werden

In der Sitzung des Gemeinderats am Montag, 12. Juni, soll diese App erstmals im Gemeinderat vorgestellt werden. Ebenso diskutiert werden soll über die Aufstellung von Blitzern entlang der Bundesstraße 3 in der Kronenstraße und Adlerstraße.

Zum Thema haben die Friesenheimer Jugendlichen bereits in einer Sitzung vom 18. Januar dieses Jahres klar Stellung bezogen. Reihum lieferten die Jugendlichen ihre Argumente: Die B 3 sei auf dieser Strecke zu kurz, außerdem gebe es Blitzer-Warnapps, mit Tempo 30 sei schon einer großer Schritt getan. Allein die Ampel, die beide Straßen teile, sorge für einen gebremsten Verkehr, so die Zusammenfassung aus der Sitzung im Januar 2023.

Am 12. Juni wird der Gemeinderat über die Einrichtung von Blitzersäulen diskutieren. Eingeladen sind die Jugendlichen zur Kommunalwahl und ab dem 16. Lebensjahr können sie nicht nur selbst wählen, sondern auch in den Gemeinderat gewählt werden. Vorgestellt wurde am Dienstagabend auch ein Video zur Präventionsarbeit im Jugendclub. Das Video zeigt einen Blumentopf, der durch das Fenster fliegt und ein anderes Kind sich an den Scherben verletzt. Im Fazit bleibt der pointiert reflektierte Blick auf das eigene Handeln. Von Bürgermeister Erik Weide und Jugendreferent Andreas Pahlow sowie Jessica Kauz, die im Jugendbüro mitarbeitet, erhalten die Jugendlichen ein dickes Lob. Gebraucht werden die Jugendlichen auch wieder bei der Gestaltung des bevorstehenden Friesenheimer Ferienprogramms. Es bleibt also viel zu tun für die Mitglieder des Jugendclubs.

Der Jugendclub

Der Jugendclub ist die offizielle Vertretung der Jugend in der Kommunalpolitik von Friesenheim. Junge Menschen bis 25 Jahre haben gegenüber dem Jugendclub Rederecht. Bis 25 Jahre kann jeder junge Mensch auch Mitglied im Jugendclub werden, der sich vor der Jugendclubsitzung bewirbt und vorstellt sowie am Jugendclubseminar teilgenommen hat.