Bejubelt wurde die Ballettgruppe von Anna Seeger mit Kindern im Alter zwischen vier und fünf Jahren. Foto: Stadt Altensteig

Kein Jugendblasorchester, kein Duo „Quetsch und Glampf“ und nur ein Kinderballett: Beim Seniorennachmittag der Stadt Altensteig hagelte es nur so kurzfristige Absagen wegen Krankheit. Die Stimmung in der Bömbachhalle war trotzdem gut.

Wegen der Ausfälle kam Christa Haizmann vom Städtischen Kulturamt gehörig ins Schwitzen. Wo sollte sie auf die Schnelle einen gleichwertigen Ersatz herbekommen? Die Organisatorin setzte alle Hebel in Bewegung. Statt des angekündigten Blasorchesters der Musikschule stand ein Klassik-Duo auf der Bühne, anstelle von „Quetsch und Glampf“ wurde die ältere Generation vom „Murgtalspatz“ aus Baiersbronn mit Schlagern und Evergreens erfreut.

Begrüßung mit Akkordeon

Drei Busse hatten die Senioren der Gesamtstadt nach Spielberg gebracht. Am Eingang der Bömbachhalle wurden sie musikalisch von Dieter Schmollinger mit Akkordeon begrüßt.

Fleißige Hände der Altensteiger Handballabteilung hatten die Tische eingedeckt. Betrachten konnte man die Kaladie – insgesamt 320 Stück, die am Ende der Veranstaltung kostenlos mit nach Hause genommen werden konnten – auch in Reih und Glied am Rand der Bühne.

Foto: Köncke

Dieter Renz und Walter Beutler aus Walddorf führten durch den Nachmittag. Eröffnet wurde das Programm mit zwei klassischen Kompositionen von Musiklehrer David Bem am Klavier und Gymnasiast Michael Zahn auf der Violine. „Murgtalspatz“ Christian Flaig aus Baiersbronn sorgte mit Schlagern und Evergreens für gute Laune.

Nach den Worten von Bürgermeister Gerhard Feeß hatte die Stadt eigentlich vor, den Seniorennachmittag nach der abklingenden Pandemie wieder im November 2022 zu organisieren. Vorsichtshalber wurde im Gesundheitsamt Calw angerufen und darum gebeten, noch abzuwarten.

Dass man nach Corona wieder in geselliger Runde zusammensitzen, sich austauschen und gemeinsam feiern könne, ist für Feeß nicht hoch genug zu bewerten. In der Rückschau auf kommunalpolitische Ereignisse der vergangenen Jahre erwähnte das Stadtoberhaupt einige Projekte wie die Neugestaltung der Altensteiger Poststraße mit breiteren Gehwegen, Absenkung der Bordsteine, Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern auf der Fahrbahn und mehr Parkplätzen als vorher.

40 Millionen Euro für Infrastruktur

Beim Tiefbau habe man Garrweiler regelrecht umgegraben, in Wart drei Straßen komplett saniert – im Herbst dieses Jahres geht es mit der vierten in Richtung Ebershardt weiter – in Überberg dafür gesorgt, dass der Versammlungssaal mit dem Aufzug erreichbar sei und in Wart könnten sich die Stadtwerke kaum retten vor Anfragen von Hauseigentümern, die mit Nahwärme versorgt werden möchten.

In den vergangenen drei Jahren habe die Kommune insgesamt 40 Millionen Euro für Infrastrukturmaßnahmen ausgegeben.

Dass sich die Lage bei der Suche nach Hausärzten in Altensteig entspannt hat, fand ebenfalls Erwähnung. Und dass aufgrund gestiegener Preise und aus Umweltschutzgründen kein Weg an der regenerativen Energie vorbeiführe. Durch den Solarpark im Turmfeld könne Strom für sechs bis acht Cent je Kilowattstunde erzeugt werden.

Martin Schmiederer, Vorstandsmitglied der Volksbank Nordschwarzwald informierte über Zinsen, Immobilien und Mitsprache durch Geschäftsanteilen.

Zauberer verblüfft mit Tricks

Hingerissen war die Halle von Arnd Röhm aus Oberjettingen. Bei seinen Zaubereien, Kunststücken und verblüffenden Tricks ging ein Raunen durch den Saal und die Zuschauer staunten Bauklötze.

Bejubelt wurde die Ballettgruppe von Anna Seeger mit Kindern im Alter zwischen vier und fünf Jahren, die in ihrem Tüllkleid über die Bühne schwebten. Bei der Sitzgymnastik unter Leitung von Vorturnerin Conny Kirn funktionierten Arme und Beine noch perfekt, wie sich an den Bewegungen erkennen ließen. Gemeinsam wurden mit musikalischer Unterstützung „Kein schöner Land“ und andere Volksweisen gesungen.