Daniel Koschitzki und Andrea Ritter Foto: Kosowska-Németh

Daniel Koschitzki und Andrea Ritter traten mit „Bird’s Paradise“ beim Meisterkonzert auf.

Zum Auftakt der neuen Saison erwartete die Besucher des Altensteiger Meisterkonzerts ein willkommenes Déjà-vu-Erlebnis. Nach dem Gastspiel der klassischen Band Spark im Jahr 2014 prägten sich die Namen der Ensemble-Gründer Daniel Koschitzki und Andrea Ritter sicherlich ins Gedächtnis der Zuhörer ein. Jedenfalls mangelte es im Bürgerhaussaal am Publikum nicht.

Damals sorgte das mit Echo-Klassik-Preis (2011) ausgezeichnete Ensemble für Furore in Altensteig. Nun standen die beiden Hochkaräter auf derselben Bühne und präsentierten erlesene Werke für Blockflöte und Klavier aus ihrem Duo-Programm „Bird’s Paradise“.

Wie ein Konzert-Präludium

Die gemeinsame Komposition „Gathering of the Birds“ von Ritter/Koschitzki glich einem Konzert-Präludium und eröffnete neue musikalische Horizonte.

Diese Vielfalt der künstlerischen Freiheit, spontanen Anwandlungen und technischer Zuverlässigkeit bildete eine Grundlage für tiefsinnige Interpretationen der Musik aus verschiedenen Epochen und Stilrichtungen. Über Auswahl der Werke bestimmte das Leitmotiv „Vogelsang“.

Beide Künstler gehören zur Blockflötisten-Elite. Während Ritter an diesem Abend die solistische Rolle übernahm, sekundierte ihr Koschitzki kongenial auf dem Klavier. Die symbiotische Duo-Übereinstimmung zeichnete sich in Gestaltung der frei fließenden Phrasen und stimmiger Artikulation deutlich ab, wobei die Flötistin in den vom Klavier gewährten Freiräumen eine üppige Fülle an Virtuosität und Klangfarben einsetzte.

Hier sei es nur „Window in 7’s“ von Meredith Monk, „Fou Follet“ von Hans Wessely oder „Les Oiseaux“ von Erik Satie als einige Beispiele der musikalischen Flexibilität zu nennen.

Verschmelzung der Stimmen

In den barocken Werken von Johann Sebastian Bach, William Croft und Jean-Baptiste de Bousset faszinierten Verschmelzung der Solostimme mit Basso Continuo-Part, indem das Klavier durch den sensiblen Anschlag eine Cembalo-Klangfarbe erhielt und das „idyllische Instrument“ (wie Koschitzki die Blockflöte bezeichnete) berauschte und betörte die Zuhörer mit technischer Präzision und inniger Ausdruckskraft. Für seine fabelhafte Solo-Interpretation des „Le Coucou“ von Louis-Claude Daquin erhielt der Pianist besondere Anerkennung,

Unter etwa einem Dutzend Instrumenten aus der Blockflöten-Familie kam auch eine Besonderheit, die Stockblockflöte (aus Ungarischen Csakan auch genannt) zum Einsatz. Die in einen Spazierstock eingebaute Flöte erfreute sich großer Beliebtheit in der Biedermeierzeit. Ihre „strahlende Höhe“ (Koschitzki) ergänzte Ritter mit brillanter Technik.