Das Angebot der Saatgutbibliothek in der Stadtbücherei wächst kontinuierlich. Bibliotheksleiterin Gudrun Kalmbach (Mitte) bereitete die Ausleihe im vergangenen Jahr mit Birgit Schilling (links) und Ruth Schoenfeld vor. Foto: Manfred Köncke

Die Saatgutbibliothek der Altensteiger Stadtbücherei geht dieses Jahr in die dritte Runde. Die Zahl der zur Ausleihe stehenden Tütchen mit Pflanzensamen konnte erneut gesteigert werden: Dieses Mal sind es mehr als 1000. Los geht’s am 11. März.

Das Prinzip ist einfach: Wer im Besitz eines Bücherei-Ausweises der Altensteiger Stadtbibliothek ist, darf sich dort Tütchen mit Saatgut abholen und die Samen zu Hause nach Anleitung aussäen. Ein paar der Pflanzen lässt man auswachsen, erntet die Samen und bringt sie neun Monate nach der Ausleihe in einem ebenfalls zur Verfügung gestellten Tütchen zurück in die Bücherei.

 

Dort kommen sie dann im Folgejahr ihrerseits in die Ausleihe.

Ab Montag, 11. März, stehen in der Bücherei in der Silbermühle mehr als 1000 Saatguttütchen mit Samen von mehr als 200 Pflanzen zur Ausleihe bereit. Im Angebot finden sich besondere Tomatensorten, Salate, Erbsen und Bohnen, viele weitere Gemüsesorten, Kräuter und Sommerblumen.

Ziel der Aktion ist, die Sortenvielfalt zu erhalten, indem nur „samenfestes“ Saatgut weitergegeben wird. Daraus entstehen Pflanzen, die sich mit denselben Eigenschaften wie die Elternpflanzen vermehren lassen.

Beitrag zur Biodiversität

Eine Saatgutbibliothek trägt somit zur Biodiversität bei, rettet Pflanzensorten und fördert Pflanzenvielfalt. So genannte Alte Sorten, von denen viele nicht mehr im Handel erhältlich sind, werden so erhalten und weitergegeben.

Die Ausleihe ist kostenlos. Wer noch keinen Büchereiausweis hat und nur die Saatgutbibliothek nutzen möchte, kann sich gegen eine einmalige Zahlung von zwei Euro einen Büchereiausweis erstellen lassen.

Die Saatgutbibliothek wurde im Frühjahr 2023 aus der Taufe gehoben und erfreute sich gleich großer Beliebtheit. Waren es im ersten Jahr noch 300 Saatguttütchen, konnte man die Zahl im Folgejahr auf 900 verdreifachen – auch dank eines Hobbygärtners, der der Bücherei zahlreiche Sämereien spendete. Dieses Jahr verteilen sich mehr als 200 Sorten auf mehr als 1000 Tütchen.

Wie Bibliotheksleiterin Gudrun Kalmbach beobachtet hatte, erfreuten sich Nutzpflanzen größerer Beliebtheit als Blumen. Besonders gefragt waren unterschiedlichste Tomatensorten und Salatpflanzen.