Das Altensteiger Schulsozialarbeiter-Team mit (von links): Senta Gaiser, Thomas Podbielski und Carina Schröder.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Schulsozialarbeit: Carina Schröder und Senta Gaiser komplettieren Team um Thomas Podbielski / Große Veränderungen spürbar

Im Oktober durfte der Altensteiger Schulsozialarbeiter Thomas Podbielski zwei "Neue" in seinem Team willkommen heißen. In dieser Breite aufgestellt, begegnen die drei den zahlreichen Herausforderungen und auch den spürbaren Veränderungen bei ihrer Arbeit an den örtlichen Schulen, insbesondere während der Lockdown-Phasen ohne Präsenzunterricht.

Altensteig. Carina Schröder hat mit ihrem Jobstart in der Altensteiger Schulsozialarbeit ihren bisherigen Wohnort in der nordrhein-westfälischen Stadt Minden aufgegeben. Seit Oktober lebt sie bereits hier und fühlt sich sehr wohl. Mit einem 50-prozentigen Stellenanteil bei der Akademie Eigensinn absolviert sie zeitgleich einen Masterstudiengang an der Internationalen Hochschule Bad Liebenzell. Der fünf Semester umfassende Beratungsstudiengang zielt auf den Abschluss als Integrative Beraterin ab.

Die Vorlesungen finden aktuell einmal monatlich statt, in Anbetracht der momentanen Situation größtenteils online. Online ist sie auch auf die Stellenausschreibung in der Schulsozialarbeit aufmerksam geworden. Davor hat sie nach erfolgreichem Fachabitur und einem sich anschließenden Freiwilligen Sozialen Jahr in Köln Sozialarbeit studiert und im westfälischen Espelkamp ein Jugendzentrum geleitet.

Daneben hat sie sich vor vier Jahren im Kunstbereich selbstständig gemacht und Kurse für Kinder und Jugendliche angeboten. Ihr Schwerpunkt liegt dabei auf Aquarell-Malerei und Hand-Lettering, einer Kunst, die sich dem schönen Schreiben widmet.

Carina Schröder bedauert, dass ihre Kunstkurse, auch online, seit ihrem Arbeitsbeginn in Altensteig im vergangenen Herbst pausieren. Noch sieht sich die 27-jährige Sozialarbeiterin in der Einarbeitungsphase, ihre Aufgaben liegen in der präventiven Arbeit, wie Einzelfallhilfe oder Beratung- und Unterstützungsarbeit in Bezug auf Schüler, Lehrer und Eltern. Dabei wird man sie bevorzugt in den Grundschulen der Stadtteile Spielberg und Wart antreffen. In ihrer Freizeit spielt Schröder gerne "Stadt, Land, Fluss".

Die 23-jährige Senta Gaiser aus Dornstetten-Hallwangen kam ebenfalls im Oktober ins Altensteiger Sozialarbeiter-Team. Sie füllt mit einer 100-Prozent-Stelle die Lücke, die sich durch den Weggang ihres Vorgängers ergeben hatte.

Gaiser lebt in Freudenstadt, hier hat sie an der Luise-Büchner-Schule das Abitur abgelegt und anschließend an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen ein Studium der Sozialarbeit absolviert. Ihr Praxispartner war das städtische Jugendamt in Freudenstadt. Im Wechsel mit den Vorlesungen an der Hochschule fand hier der praktische Studienteil statt.

Zwischen Schulabschluss und Studienbeginn zog es Gaiser nach Bayern. Im Gästebetrieb eines christlichen Kinder- und Jugendwerks verbrachte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr. Die ehrenamtliche Jugendarbeit ist ihr großes Hobby. In Dornstetten leitete sie den Jugendkreis und engagierte sich ehrenamtlich beim CVJM Hallwangen.

Ihr Aufgabenbereich ist identisch mit dem ihrer Kollegin und orientiert sich am Bedarf an beratender und unterstützender Hilfe, vor allem präventiv.

Thomas Podbielski, der schon seit 2012 als Schulsozialarbeiter an den Altensteiger Schulen unterwegs ist, begrüßt die Stellennachbesetzungen mit Carina Schröder und Senta Gaiser sehr. Die Stadt hat sogar eine Erhöhung auf nunmehr 250 Prozent Stellenanteil, also eine ganze Stelle zusätzlich, genehmigt.

"Das bedeutet für mich eine riesen Entlastung"

"Das bedeutet für mich eine riesen Entlastung und mehr Flexibilität, da wir uns, sobald es die Situation erlaubt, auf die einzelnen Schulen im gesamten Stadtgebiet aufteilen können", sagt Podbielski. Der Schulsozialarbeiter hat zusätzlich die Teamleitung der Altensteiger Kinder- und Jugendwerkstatt Eigen-Sinn übernommen, kooperiert eng und gut verzahnt mit dem örtlichen Jugendhaus und ist Ansprechpartner für die dortigen Kolleginnen.

Durch den Ausbruch der Corona-Pandemie waren im Bereich der Schulsozialarbeit im vergangenen Jahr bereits große Veränderungen nach dem ersten Lockdown spürbar. Davon betroffen waren hauptsächlich die Wintermonate ab November. Präventionsangebote, wie "Social Trainings" in Klassen oder Gruppen entfielen während der Schulschließungen. In dieser Zeit war das Team der Schulsozialarbeit, ebenso wie das Team vom Jugendhaus Altensteig, in der Notbetreuung an den Schulen eingesetzt.

Das Untereinander und Miteinander fehle den Schülern während des Home Schoolings ebenso wie gemeinsam Spaß zu haben und sich mit Schulfreunden austoben, weiß Podbielski.

Die Zahl der erforderlichen beratenden und unterstützenden Einzelgespräche stieg stark an, auch zusammen mit Eltern oder Lehren. "Wir sind froh, dass wir unsere Arbeit auch während dieser Zeit ausüben konnten und wissen, dass sie gebraucht und gut angenommen wird", fasst Podbielski diese herausfordernde Zeit zusammen.

Die Schulsozialarbeiter waren im gesamten vergangenen Jahr erreichbar. Dafür nutzten sie neben der telefonischen Erreichbarkeit auch den Schulmanager und online-Angebote. "Wir sind jetzt gut aufgestellt und gerüstet für Konflikte, bei denen es Unterstützung braucht", so der staatlich anerkannte Jugend- und Heimerzieher und "wir können auf Beratungswünsche eingehen, wenn beispielsweise ein Mädchen lieber mit einer Frau als mit ihm ein belastendes Thema besprechen oder sich in einer Konfliktsituation beraten lassen möchte."