Rund 50 Menschen versammelten sich am Altensteiger Wochenmarkt, um der Ermordeten von Hanau zu gedenken und Stellung gegen Rassismus zu beziehen. Foto: INKA Foto: Schwarzwälder Bote

Gedenken: Altensteiger beziehen Stellung gegen Rassismus

Altensteig. Mehr als 50 Menschen folgten dem kurzfristigen Aufruf des Internationalen Arbeitskreises Altensteig (INKA) zu einer Mahnwacheauf dem Wochenmarkt zum Gedenken an die Ermordeten in Hanau und gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit.

Bernhard Utters, einer der Sprecher von INKA, brachte seine Trauer, sein Entsetzen und seine Wut zum Ausdruck, dass dies immer wieder passiert. Er zitierte die Amadeu-Antonio-Stiftung, die seit 1990 200 Tote durch rechte Gewalttäter zählt, und zeigte sich entsetzt, dass auf der politischen Ebene so wenig getan wird.

Anna Ohnweiler, frühere Lehrerin und Leiterin des Christlichen Jugenddorfs in Altensteig, die wütend ein Schild "Omas gegen Rechts" hielt erklärte ihre Wut damit, dass sie und ihr Verein schon vor zwei Jahren davor gewarnt hätten, dass man durch Hass und Hetze Rechtsextreme stärken würde.

Ohnweiler hatte sich extra die Namen der in Hanau Getöteten besorgt und wollte sie vortragen, war aber unsicher ob sie diese auch richtig aussprechen würde. Spontan erklärte sich eine junge Türkin, Gülsen Ergun-Karagkiozidou, bereit, diese vorzulesen. Sie lebt in zweiter Generation in Deutschland und ist mit einem badisch-griechischen Mann verheiratet. Sie machte den anwesenden Mut: "Wir sind mehr, und wir sind hier, und wir bleiben. Und wir lassen uns von niemand vertreiben aus unserer Heimat."