Fabian Müller (rechts) ist neuer Leiter des Altensteiger Hegerings und Nachfolger von Jost Erhard (links). Elke Marko kandidiert (Mitte) für den Posten des Kreisjägermeisters. Die Wahl findet am 20. April in Enzklösterle statt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Versammlung: Wildschweine ganzjährig zum Abschuss freigegeben / Ehrenfanfare für Jost Erhard

Eine Ära geht beim Hegering Altensteig zu Ende. Jost Erhardt war 32 Jahre lang deren Leiter und wurde nun verabschiedet. Fabian Müller aus Berneck wird sein Nachfolger. Auch auf der Position des Kreisjägermeisters dreht sich das Personalkarussell.

Altensteig-Überberg. Die Hegering-Hauptversammlung im Überberger Gasthof "Hirsch" stand unter besonderen Vorzeichen. Zum letzten Mal erstattete Leiter Jost Erhard seinen Rechenschaftsbericht. Nach 32 Jahren hat er den Posten an Fabian Müller aus Berneck abgegeben. Neuer Stellvertreter ist Philipp Lamparth aus Überberg. Er löst Simon Wackenhut ab, der aus beruflichen Gründen nicht mehr kandidierte.

Müller ist 29 Jahre alt, seit 13 Jahren Jäger, hat an der Hochschule in Freiburg Forstwirtschaft studiert und arbeitet als Unternehmensberater.

In seiner Ansprache betonte Erhard, dass Jäger "ein wichtiger Partner der Landwirtschaft sind". Ihnen sei an einem gesunden und natürlich nachwachsenden Wald gelegen. Bei der herannahenden Afrikanischen Schweinepest seien Jäger ein wichtiger Partner der Behörden beim Monitoring und der Kontrolle der Wildschweinbestände als Überträger. Georg Breitkreuz von der Kreisforstverwaltung erläuterte den Verbissgrad des Baumbestandes. Bis April wüssten die Jäger über den Zustand der Waldverjüngung in ihren Revieren Bescheid. Karl-Heinz Stierle (Abteilungsleiter Forst und Jagd beim Landratsamt) sagte, dass es im Kreis Calw zwei neue ehrenamtliche Wildschadensschätzer (Ralf Martin aus Calw und Robin Schilling aus Gechingen) gebe.

Ihre Aufgabe bestehe unter anderem darin, bei einem möglichen Konflikt zwischen Landwirten und Jägern zu vermitteln. Auf die Afrikanische Schweinepest sei man als Behörde gut vorbereitet. Wildschweine könnten künftig das ganze Jahr über geschossen werden. Für tote Tiere habe man Verwahrstellen eingerichtet.

Einfach Straßensperrung genügt für Drückjagd

Bei Drückjagden müssten seiner Meinung nach vereinfachte Straßensperrungen genügen.

Elke Marko aus Weil der Stadt hat sich bei der Versammlung in Überberg als mögliche Nachfolgerin von Kreisjägermeister Michael Lindner vorgestellt. Die Wahl findet am 20. April in Enzklösterle statt. Vor sechs Jahren hat Marko die Stelle als Jugendobfrau übernommen, die Ausbildung zur Naturpädagogin beim Deutschen Jagdverband absolviert und 2013 die Geschäftsstelle in Calw übernommen.

Elke Marko ist Jagdpächterin, Hundeführerin und Mitglied der Jagdhornbläsergruppe "Frauenwald". In Überberg informierte sie über die Fertigstellung der Schießanlage in Calw und die Öffentlichkeitsarbeit auf der Gartenschau in Bad Herrenalb. Die Kreisjägervereinigung Calw hat aktuell 730 Mitglieder, aufgeteilt in neun reguläre und zwei Sonder-Hegeringe (Auer- und Rehwild).

Zum Schluss der Versammlung wurde Jost Erhard verabschiedet. Er ist seit 1962 Mitglied der Kreisjägervereinigung, war von 1978 bis 1986 stellvertretender und seitdem Leiter des Hegerings 1 Altensteig. Die Jagdhornbläsergruppe "Oberer Wald" umrahmte die Versammlung und spielte für Jost Erhard die Ehrenfanfare.