Zur Einweihung fanden sich zahlreiche geladene Gäste im Neubau der Volksbank Nordschwarzwald ein. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Eröffnung: Mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür feiert Geldinstitut Abschluss der Bauarbeiten

Mit einer Festveranstaltung für geladene Gäste und einem Tag der offenen Tür hat die Volksbank Nordschwarzwald am Wochenende die Einweihung ihres Neubaus in der Altensteiger Rosenstraße 37 gefeiert.

Altensteig. Bis zuletzt waren Handwerker im Einsatz, damit der vorgegebene Fertigstellungstermin – eingehalten werden konnte. Mit einer Ausnahme habe das auch geklappt. Ein Anschlusspunkt habe nicht rechtzeitig hergestellt werden können, weshalb die Stromversorgung "noch einiges an Kreativität erforderte", sagte Bankvorstand Wolfgang Frey mit Blick auf den internen Projektsteuerer, Axel Bauer, der "nicht nur deswegen die eine oder andere unruhige Nacht" verbracht habe.

An zentraler Stelle der Altensteiger Unterstadt ist ein moderner, lichtdurchfluteter Neubau entstanden, in dem die Mitarbeiter laut Frey "unter schönsten Arbeitsbedingungen vielfältige Beratungsleistungen erbringen".

Vor mehr als sechs Jahren habe man konkrete Überlegungen angestellt, die Hauptstelle "zu revitalisieren", erinnerte der Vorstandssprecher an die Anfänge des Projekts. Letztlich habe man sich entschlossen, den Altbau in der Rosenstraße 37 abzureißen und durch einen Neubau an gleicher Stelle zu ersetzen. Wegen der Fusion mit der Raiffeisenbank Oberer Wald habe man bis zu acht Reserve-Arbeitsplätze in Pfalzgrafenweiler vorhalten müssen, weshalb der Veranstaltungs- und Schulungsraum in Altensteig größer ausgelegt worden sei als ursprünglich geplant.

Der Neubau hat eine Grundfläche von 1017 Quadratmetern. Im Erdgeschoss blickt der Kunde nach Durchschreiten des Windfangs auf ein Lichtbildwerk, das die Altensteiger Altstadt auf einer Glaswandfolie zeigt. Zur Ausstattung gehören ein Kontoauszugsdrucker, zwei Geldautomaten, ein Briefkasten und ein Münzeinzahler.

Bargeschäfte – wie die Ausgabe von Münzrollen oder Großeinzahlungen – können im rückwärtigen Bereich abgewickelt werden. Für Kundengespräche wurden im Erdgeschoss fünf schallgeschützte Beratungszimmer – eines mit Spielecke, falls Kinder dabei sind – eingebaut. An zwölf Arbeitsplätzen werden Dienstleistungen vor- und gegebenenfalls nachbereitet.

Im ersten Stock stehen zwei weitere Beratungszimmer zur Verfügung. Im großen Sozialraum mit direktem Anschluss an die Terrasse können die Mitarbeiter frische Kraft tanken. Der Mittelpunkt ist ein Versammlungsraum für 70 Beschäftigte, ausgestattet ist er mit professioneller Ton- und Bildtechnik.

Vor dem Neubau hat die Bank Parkplätze angelegt. In den nächsten Wochen soll eine E-Tankstelle mit zwei Zapfsäulen für Elektroautos und zwei Lademöglichkeiten für E-Bikes montiert werden. Beheizt und gekühlt wird das Gebäude über eine Geothermieanlage mit Erdwärmesonden. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert.

Architekt Roland Mäder vom Büro Theurer &Mäder aus Pfalzgrafenweiler ging in wenigen Sätzen auf die 20 Monate dauernde Bauzeit ein. Das Richtfest wurde am 20. Juli 2018 gefeiert. Alexander Weindel vom gleichnamigen Architekturbüro berichtete von vielen planerischen Herausforderungen. Gemeinsam mit Mäder überreichte er den obligatorischen Schlüssel an den Bauherrn.

Aufsichtsratsvorsitzender Hans Kern hat nach eigenen Worten der Fertigstellung des Gebäudes "entgegengefiebert". Mit dem Neubau habe die Bank "ein Ausrufezeichen gesetzt". An zentraler Stelle der Unterstadt könnten Kunden nun von umfangreichen Dienstleistungen profitieren. In Zeiten zunehmender Digitalisierung sei eine persönliche Beratung und Betreuung vor Ort wichtiger denn je.

Dass der Neubau nicht auf breite Zustimmung der Bevölkerung stoße, ist für den Altensteiger Bürgermeister, Gerhard Feeß, normal. Sein Vorgänger habe das auch beim Neubau des Rathauses wiederholt zu hören bekommen. Feeß: "Erneuerung bedeutet Veränderung", das gelte auch für die Altensteiger Stadtentwicklung.

Landrat Helmut Riegger stieß ins gleiche Horn. Der gläserne Neubau ist für ihn ein Zeichen bewusster Transparenz. Das 150-jährige Bestehen der Volksbank verdeutliche, dass Bodenständigkeit und genossenschaftliches Denken nach wie vor gefragt seien und eine Renaissance erlebten.

René Heinrich vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband sah den Neubau unter dem Gesichtspunkt "Visionen ohne Taten bleiben Träume". Die Volksbank Nordschwarzwald habe ihren Traum wahr gemacht als "Investition in die Zukunft". Vorstand Fritz Kiefer bedankte sich bei den Handwerkern für den reibungslosen und unfallfreien Ablauf der Bauarbeiten.

Musikalisch unterhalten wurden die Festgäste vom Quintett "De Janeiro" mit einer Mischung aus Jazz, Latin und Funk. Nach dem offiziellen Teil des Festaktes luden die Bankvorstände zu kulinarischen Köstlichkeiten am Büfett ein. Am Sonntag hatte die Bevölkerung beim Tag der offenen Tür Gelegenheit, den Neubau zu besichtigen.