Die Belebung der historischen Altstadt (Bild) wird neben dem Bereich "Natur und Aktivurlaub" als besonders wichtig zur Förderung des Tourismus in Altensteig angesehen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Attraktivität: Vom Erlebnisspielplatz bis zur Belebung der Gastronomie: Bürger machen Vorschläge

Wie kann man die Attraktivität von Altensteig als Urlaubsort steigern? Die Agentur Kohl & Partner aus Stuttgart soll Antworten auf diese Frage liefern, indem sie die Schwächen und Stärken des staatlich anerkannten Luftkurorts auflistet.

Altensteig. In der Tourismuswerkstatt wurden – wie berichtet – Ideen und Vorschläge unterschiedlicher Interessensgruppen (Gastronomie, Vereine, Kulturschaffende, Kommunalverwaltung und andere) in Arbeitsgruppen gesammelt, Handlungsfelder benannt, Prioritäten gesetzt und umsetzbare Maßnahmen festgeschrieben.

Bemängelt wurde im Workshop das Fehlen vielfältiger Gastronomieangebote. Dönerbuden gebe es genug, aber nur wenige Speiserestaurants der bürgerlichen und gehobenen Küche. Dass die Osterausstellung im Schlossmuseum wegen Sparmaßnahmen gestrichen wurde und das Altstadtfest bis auf Weiteres ausfällt, stößt ebenso auf Unverständnis. Durch solche Veranstaltungen könnte man auswärtige Besucher nach Altensteig locken.

Wünschenswert wären gleiche Öffnungszeiten der Ladengeschäfte. Moniert wurde auch, dass das Verkehrsaufkommen durch die Innenstadt auch nach dem Bau der Umgehungsstraße weiter hoch sei und Altensteig quasi als Zwischenstation zwischen Nagold und Freudenstadt wahrgenommen werde. Durch Parkplätze entlang der Poststraße und eine Neugestaltung des Marktplatzes könnte man gegensteuern.

Dass die Altstadt "belebt" werden müsste, fand sich nicht nur auf einem der ausgeteilten Blätter. Im Schlossmuseum könnte man zum Beispiel Lesungen für Kinder und Erwachsene veranstalten oder kleine Konzerte geben. Das Schlosscafé sollte nicht nur während der Sonderausstellungen, sondern im Sommer an den Wochenenden geöffnet sein. Anbieten würde sich hier auch eine Außenbewirtschaftung.

Wer die Sehenswürdigkeiten von Altensteig erkunden wolle, sollte die Möglichkeit erhalten, sich vom Rathaus einen elektronischen Fremdenführer (audioguide) ausleihen zu können. Empfohlen wird, dass möglichst alle gastronomischen Betriebe der Gesamtstadt auf einem Online-Portal im Internet vertreten seien. Ein Erlebnisspielplatz in der Innenstadt, eventuell im Stadtgarten, halten manche Workshop-Teilnehmer für eine gute Idee. Der Radweg sollte unbedingt bis zur Erzgrube weitergeführt werden, notfalls auf einer anderen Trasse.

Weil mehrwöchige Ferienaufhalte an einem Ort zunehmend der Vergangenheit angehören, müsste man laut darüber nachdenken, das Schwergewicht auf den Tagestourismus zu legen.

In der abschließenden Aufstellung der Prioritätenliste lag der Bereich "Natur und aktiv" an erster Stelle. Zum Schluss der Tourismuswerkstatt bedankte sich Projektleiter Sebastian Grieß für die Bereitschaft von Bürgern, sich an der touristischen Entwicklung von Altensteig zu beteiligen und beschrieb die weitere Vorgehensweise. Das Büro erarbeitet zurzeit ein Strategiepapier, im Dezember trifft sich eine Steuerungsgruppe zur Feinabstimmung und im Januar 2017 wird der Entwurf im Gemeinderat vorgestellt. Eines muss für Kulturamtsleiter Christoph Oldenkotte aber jetzt schon klar sein: "Die Tourismusförderung in Altensteig ist ein Gemeinschaftsprojekt und nicht allein Aufgabe der Stadt."