Vorstandsmitglied Dieter Dannenmann (links) hielt die Festansprache und Julian Kirschner berichtete von seine Hilfstransporten in osteuropäische Länder. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold feiert Geburtstag / 290 Spender unterstützen die Initiative regelmäßig

Von Manfred Köncke

Altensteig. Hilfe die ankommt: Für die Deutsche Humanitäre Hilfe Nagold (DHHN) ist dieses Leitwort Auftrag und erklärtes Ziel. Seit 15 Jahren rollt immer wieder ein 40-Tonnen-Lastwagen, vollgepackt mit gespendeten Gütern, vom Logistikzentrum Altensteig-Spielberg quer durch Europa, um armen und notleidenden Menschen in Rumänien, Bulgarien, Moldawien, Weißrussland, der Ukraine und anderen Ländern mit dem Nötigsten zu versorgen.

Die Feier im Altensteiger Bürgerhaus war für den eingetragenen Verein am Samstagabend ein Anlass, an jährlich zwölf bis 14 Hilfstransporte mit Julian Kirschner am Steuer zu erinnern, neue Projekte anzusprechen und vor allem den vielen Sach- und Geldspendern sowie dem Packteam ausdrücklich zu danken.

Die DHHN hat 30 aktive Mitglieder. Die Hälfte von ihnen sind Frauen, die in einer 600 Quadratmeter großen Halle im Spielberger Gewerbegebiet lagernde Lebensmittel, Hygieneartikel, Babynahrung, Textilien, Medikamente, Matratzen, Spielzeuge, medizinische Hilfsmittel und vieles mehr verpacken und in den bereitstehenden Lastwagen verladen.

Insgesamt passen in den 40-Tonner 1560 Bananenkartons mit einem Gewicht von jeweils 20 Kilogramm. Ist der Lastwagen bis an den obersten Rand vollgestopft, kann für den gelernten Schreiner Julian Kirschner am Steuer die Reise losgehen. Seinen jahrelangen Einsatz bei geringer Entlohnung hob Vorstandsmitglied Dieter Dannenmann in seiner Festansprache besonders lobend hervor.

Unter den rund 290 regelmäßigen Einzelspendern seien nicht nur Privatleute, sondern auch Firmen. Ihnen versicherte Dannenmann bei der Festveranstaltung: "Alles kommt 100-prozentig und an der richtigen Stelle an." Die DHHN habe im Laufe der 15 Jahre ein funktionierendes Verteilnetz – häufig christliche Kreise und Gemeinschaften – aufgebaut mit der Garantie, dass die Hilfsgüter nicht in falsche Hände gerieten.

In Bildern und mit Videoaufnahmen gewährte Kirschner anschließend Einblicke in die humanitäre Arbeit, dass bis zum Ziel mit dem Lastwagen zwischen 1350 und 2300 Kilometer auf häufig holprigen Straßen zurückgelegt werden müssen und was einem an Zollstationen passieren könne.

In Weißrussland unterstützt die Hilfsorganisation ein Invalidenheim und eine Einrichtung von Alkoholkranken, in Moldawien ein Altenheim, in der Ukraine werden Hilfsgüter ins Jugendhaus nach Ushgorod gebacht und das Dorfkrankenhaus in Ilawtse beliefert, griff Kirschner einige Beispiele heraus.

Jüngstes Projekt der DHHN ist Albanien mit der Verteilung von Hilfsgütern an Arme in abgelegenen Bergdörfern.

Vor soviel christlicher Nächstenliebe und der nicht nachlassenden Hilfsbereitschaft konnte Bürgermeister-Stellvertreter Hans Doll in seinem Grußwort nur symbolisch den Hut ziehen. Was ihm besonders imponiert: "Die DHHN redet nicht nur vom Helfen, sie packt an."

Thomas Lehmann sandte einen geistlichen Impuls aus.

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde im Bürgerhaus von der Black-Forest-Brassband unter Leitung von Tobias Steeb und von Anton Khananayev auf dem Marimbaphon.

Am Eingang zum Bürgersaal hatten fleißige Hände ein kaltes Büffet aufgebaut, so dass nach dem offiziellen Teil noch Gelegenheit bestand, sich beim Imbiss auszutauschen.