Der Christophorus-Kinderchor beim Auftritt in der Stadtkirche. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

"Stunde der Kirchenmusik": Christophorus-Kinderchor tritt in Altensteiger Stadtkirche auf

Der Christophorus-Kinderchor trat jetzt in der Altensteiger Stadtkirche mit einem eigenständigen Konzert auf.

Altensteig. Stramme Körperhaltung, diszipliniertes Benehmen und respektvolle, auf die Dirigentin Verena Kellerer gerichtete Blicke kündigten bereits während des Einsingens an, dass die Fünf- bis Achtklässler ihre Aufgabe sehr ernst nahmen und den Anforderungen gerecht werden wollten.

Und diese waren nicht gerade bescheiden. Die neue Chorleiterin, seit wenigen Monaten im Amt, wählte für die vorletzte "Stunde der Kirchenmusik" in dieser Saison ambitionierte, mehrstimmige Beiträge aus mehreren Musikepochen aus. Alle Programmpunkte von Barock bis Gegenwart beherrschten die junge Sängerschar auswendig. Am Klavier begleitete sie Matthias Hinderer.

Während in "Sound the Trumpet" von Henry Purcell schon die ersten anspruchsvollen Melismen recht gut im motorischen Tempo gelangen, gewannen die etwa 30 jungen Oberstimmen deutlich an Sicherheit in "Erhöre mich, wenn ich rufe" von Heinrich Schütz und steigerten ihre lobenswerte Leistung bis hin zum doppelchörigen Gesang des "Gloria Patri" von Giovanni da Palestrina.

Zu dem romantischen Stimmengeflecht des "The Snow" von Edward Elgar schlossen sich zwei junge Geigerinnen mit bezaubernden Interludien an. In dem auf estnisch gesungenen A-capella-Stück von Cyrillus Kreek nach Paul Gerhardts Text "Wach auf, mein Herz und singe" bestätigte der Chor mit seinem Solisten-Sextett erfolgreich seine Konzert-Tauglichkeit.

Zwischen Liedern erklang die Rohlf-Orgel unter den Händen von Hinderer, er widmete sich der romantischen und zeitgenössischen Musik von Hubert Parry, Daniel Bishop und Hans-André Stamm. Die meist andächtigen, kontrapunktisch und dissonanzfrei komponierten Werke färbte er mit ausgesuchten Registerkombinationen und im "Rondo alla celtica" setzte er tänzerisch-virtuose Elemente in den Vordergrund.

Mit einem aufrichtigen Beifall quittierte das Publikum die neuesten Errungenschaften des Nachwuchs-Chores, der Dirigentin und des Klavierbegleiters. In Reih und Glied, erhobenen Hauptes stolzierten dann die Mädchen und Jungen zum Kirchenausgang inmitten des applaudierenden Publikums-Spalier.