Der Simmersfelder Arzt Robert Hector spricht über Medikamentenabhängigkeit und Selbstmedikation. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Vortragsreihe: Montagsakademie Altensteig legt neues Programm vor / Breites Themenspektrum

Was versteht man unter einer Depression? Ist Demenz eine Krankheit oder Schicksal? Machen Tabletten abhängig? Wie kann eine hilfreiche Sterbebegleitung aussehen? Das neue Programm der Montagsakademie in Altensteig deckt eine große Bandbreite ab.

Altensteig. In drei Vorträgen beschäftigen sich eine Psychologin, ein Diakon und die Leiterin eines ambulanten Hospizdienstes mit unterschiedlichen Aspekten. Außerdem setzt ein Schauspieler die Erzählung eines Buchautors in Szene. Und ein Bildungsreferent wundert sich über "Krippenfiguren aus Radieschen".

Eröffnet wird die Vortragsreihe der Evangelischen Erwachsenenbildung Nördlicher Schwarzwald am 24. September mit Marie-Luise Armbruster. Die Psycho-therapeutin und Psychologin aus Stuttgart informiert über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und den Umgang mit Betroffenen einer Depression. Die Depression sei eine der häufigsten seelischen Erkrankungen, die sowohl Betroffene als auch Angehörige vor große Herausforderungen stellen.

Wie soll man mit Menschen umgehen, die sich an fast nichts mehr erinnern? Diakon Bernhard Hellmuth befasst sich am 8. Oktober mit dem Thema Demenz. Der Seelsorger im Klinikum Nordschwarzwald Calw-Hirsau nähert sich dem Thema aus christlicher Sicht und berichtet über seine Erfahrungen mit dementen Frauen und Männern.

Der Simmersfelder Allgemeinarzt Robert Hector spricht am 14. Januar über Medikamentenabhängigkeit. Gegen Schlaflosigkeit, Schmerzen und Unwohlsein gebe es Pillen. Die Kehrseite: Wenn man sie über einen langen Zeitraum nimmt, bestehe Suchtgefahr. Fast zwei Millionen Menschen in Deutschland seien laut aktuellen Untersuchungen von Medikamenten abhängig. Die Folgen seien Gedächtnisstörungen, eingeschränkte Fahrtüchtigkeit und eine erhöhte Sturzgefahr. In seinem Referat wirft Hector den Blick auf Apotheken, Arztpraxen und die Pharmaindustrie.

Sich mit der eigenen Endlichkeit auseinander zu setzen ist das Anliegen von Kerstin Reese, Die Leiterin des ambulanten Hospizdienstes in der Region Herrenberg lenkt in ihrem Vortrag am 19. November den Blick auf ein Tabuthema: den Tod. Sie geht den Fragen nach, was im Abschieds- und Sterbeprozess geschieht und wie körperliche Schmerzen eingedämmt werden können.

Ein Schauspieler des Regionentheaters aus dem Schwarzen Wald erzählt am 18. Februar 2019 in Auszügen die Handlung des Buchs "Bericht für eine Akademie" von Franz Kafka. Bereichert wird der Nachmittag mit Impulsen von Reinhard Kafka. Der Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung Nördlicher Schwarzwald verabschiedet sich gleichzeitig von der Montagsakademie, die er 1996 mit anderen aus der Taufe gehoben hat, in den Ruhestand. Abgerundet wird das Veranstaltungsprogramm am 3. Dezember mit einem humorvollen Beitrag von Hans-Joachim Remmert über Weihnachtbräuche rund um die Welt

Veranstaltungsort ist jeweils das Katholische Gemeindehaus in Altensteig, Karlstraße 13. Nach der Begrüßung um 15 Uhr und dem Eingangsreferat findet jeweils eine Kaffeepause statt. Danach besteht Gelegenheit zum Gedankenaustausch.