Hannah Köpfs Band spielt seit eineinhalb Jahren zusammen. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Hannah Köpf präsentiert mit ihrer Band ihr Album "Cinammon im Altensteiger Bürgerhaus

Das jüngste Konzert der Reihe "Jazz im Bürgerhaus" sprach in erster Linie die Befürworter der abwechslungsreichen, aus mehreren Quellen fließenden Jazz-Melange an.

Altensteig. Eine große Vielfalt der Eingebungen und Emotionen sowie Einfallsreichtum der Gesangs- und Instrumentalkunst von beeindruckender Intensität brachten die Songwriterin und Vokalistin Hannah Köpf und ihre Band auf die Bühne. Mal am Klavier sitzend, mal mit Gitarre oder Ukulele agierte die Bandleaderin souverän und doch gleichberechtigt mit den Musikern Bastian Ruppert (Gitarren), Nathan Bontrager (Cello, Geige), Jakob Kühnemann (Bass) und Tim Dudek (Schlagzeug, Klavier), die den Sologesang von Köpf ab und an unauffällig ergänzten.

In den von Soul, Country und Gospel gestreiften Songs und Balladen wie "Sing another Song", "Wait and hope" oder "She smiles" vertonte die Sängerin mit tiefgründiger Sensibilität ihre eigene Gefühlswelt, voller Erinnerungen und Reflexionen. Während am Konzertanfang ihre professionelle und ungekünstelte Stimme etwas rätselhaft, lyrisch bis intim und dadurch fesselnd wirkte, blühte sie im konturstarkem "There when you need me" mit spontaner und freudiger Kraft auf. Zum Vorschein kamen weitere Facetten des weichen, saftigen und etwas dunklen Timbres sowie musikalische Flexibilität und der Hang zu Jazz-Vokalisten als führende Parallele zur instrumentalen Gesamtheit. Heftiger Beifall und Anerkennungsrufe galten auch den niveauvollen instrumentalen Soli.

Seit eineinhalb Jahren bilden die Bandleaderin und ihre vier Multiinstrumentalisten ein festes Ensemble, gerade erschien ihr gemeinsames Album "Cinnamon". Obwohl Hannah Köpf offen bekennt, dass "Texten harte Arbeit, ein echtes Handwerk" ist, tragen ihre Songs keine Spur von Schaffensmühe, und auch die Musik scheint von leichter Hand geschrieben. Unter den stilistischen Einflüssen von Folk, New-Orleans-Soul, Southern Country, Jazz und Americana lugt immer wieder das individuelle Merkmal von Köpf hervor – eine hohe Emotionalitätsskala von Melancholie bis zu extrovertierter, genüsslicher Freude.

In der Song-Varietät vereinte die Autorin und Komponistin sowohl Träumereien, Lebensbejahung und Optimismus als auch Protest gegen Auswüchse in der Gesellschaft.

Leicht knüpfte die Frontfrau einen guten Kontakt zum Publikum, sie erzählte, witzelte, lächelte und lachte, animierte zum Mitsingen und Mitsummen. Bevor das Quintett seinen Auftritt mit zwei Zugaben ergänzte, bedankte sich Köpf bei den Konzertbesuchern für den "super schönen Abend" sowie bei dem Altensteiger Kulturamt für die Einladung.