Der Kinderchor der Markgrafenschule und die Stadkapelle Altensteig begeisterten mit ihrem Konzert die Zuhörer in der Stadtkirche. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftritt: Stadtkapelle Altensteig und Kinderchor der Markgrafenschule geben gemeinsames Abendkonzert

Nach einjähriger Pause kehrte die vorweihnachtliche Atmosphäre mit Licht und Glanz und viel Musik in die Altensteiger Altstadt zurück.

Altensteig. Der Duft von Zimt und Karamell, Glühwein und Mandeln lag wieder in winterlicher Luft, Besucherscharen schlenderten um das Alte Schloss und die Stadtkirche, viele Menschen machten Halt vor dem Bläserensemble des Musikvereins Walddorf mit seinem Dirigenten Ulrich Schnaidt und genossen die vertrauten Weihnachtsmelodien.

Das gemeinsame Abendkonzert der Stadtkapelle Altensteig und des Kinderchores der Markgrafenschule fand in der Kirche statt. Die Zuhörer besetzten sämtliche Plätze, Eltern und Geschwister saßen auch auf den Galerien und feuerten die Mitwirkenden an. Es wurde fotografiert und gefilmt und die Aufregung war fast greifbar.

Auch bei den rund 50 Chorkindern von Johanna May stauten sich Erwartung und Ungeduld zunehmend, bis sie die Dämme ihrer bisherigen Disziplin mit dem schwungvollen "Vor zweitausend Jahren" unter synchronem Dirigat zweier Ensembleleiter sprengten und ihre vom Blasorchester unterstützte Gesangsfreude den Kirchenraum überflutete. Nicht einmal die Bitte von Stritt, mit dem Applaus bis zum Schluss zu warten, vermochte die Begeisterungswelle zu stoppen. Und auch nach den nächsten Beiträgen klatschten die Hände wie von selbst. Lediglich bei den kurzen Advents-Ansprachen von Pfarrerin Sabine Lüdtke herrschte Stille im Gotteshaus.

Mit Ausdauer, Spontaneität und Elan sangen die Knirpse mit Gitarrenbegleitung ihrer Chorleiterin May weitere heitere Lieder, die in Mehrstimmigkeit eines modulierenden Kanons sowie in Solo-Einlagen die Gesangslust, Kinderstolz- und Ehrgeiz in die Höhe trieben. Eine echte Superleistung, die der Kinderchor mit dem auch als Zugabe gesungenen Schlusslied "Die Engel gucken schon ums Eck" besiegelte.

Musikalische Ausdruckskraft und klar umrissenes Klangbild

Die Altensteiger Stadtkapelle spielt meistens unter freiem Himmel. Im geschlossenen Raum der Stadtkirche gewann das Spiel deutlich an musikalischer Ausdruckskraft und das Klangbild erhielt einen klareren Umriss.

Während in "Abendmond" von Thiemo Krass die friedvollen Motive der bekannten Lieder in großer Emotionalitätsskala erschienen, verlegte der Dirigent Stritt den Schwerpunkt in "Schmelzende Riesen" von Armin Kofler auf den programmatischen Inhalt des Werkes und erreichte durch die Dynamik-Präzision und farbliche Klangnuance den Effekt einer akustisch-optischen Täuschung – eine düstere Vision der untergehenden alpinen Landschaft.

Ohne ein Wort darüber zu verlieren, widmete der einfühlsamer Künstler und Gentleman-Dirigent den Walzer aus "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" von Karel Svoboda seinen jüngsten Mitstreitern. Eine Geste, die den Einsatz der Zweit- bis Viertklässler gleichermaßen wie der verdiente Beifall würdigte.