Mehr als 500 Fahrzeuge konnten beim zweiten Oldtimertreffen in Garrweiler am vergangenen Wochenende bestaunt werden. Foto: Sannert

Bis zu 3000 Gäste gleichzeitig tummeln sich auf dem Festgelände in Garrweiler. 120 Helfer im Einsatz.

Altensteig-Garrweiler/Grömbach - Das zweite Oldtimertreffen in Garrweiler übertraf alle Erwartungen. Über 500 alte Fahrräder, Motorräder, Autos, Traktoren, LKWs, Unimogs und Militärfahrzeuge und damit mehr als doppelt so viele wie beim ersten Fest erfreuten Veranstalter und Besucher.

Bis zu 3000 Gäste aus den Landkreisen Calw und Freudenstadt und darüber hinaus tummelten sich gestern zeitgleich auf dem Festgelände. Die 120 Helfer aus Garrweiler und umliegenden Gemeinden, die den Oldtimerfreunden und der Feuerwehrabteilung zwei Tage lang halfen, hatten alle Hände voll zu tun.

Noch beim Aufbau war es um das Wetter schlecht bestellt. Festzelt und Kinderkarussell mussten auf der regennassen Wiese aufgestellt werden. Doch rechtzeitig zum Festbeginn am Samstagmittag kam die Sonne hinter den Wolken hervor und strahlte auch den ganzen Sonntag über mit den Veranstaltern um die Wette. Die freuten sich über die vielen Besucher, von denen ein Teil mit Traktor und Anhänger angereist war und über Nacht blieb. Nach einem gelungenen Festauftakt am Nachmittag feierten alle bei einem bunten Abend im Zelt mit den "Sweethearts" und musikalischen Einlagen von Wolfgang Klaaßen samt Barbetrieb.

Am Sonntag gab es für die Übernachtungsgäste ein Frühstück. Zum Frühschoppen spielte der Musikverein Bondorf, der die Gäste bis nach dem Mittagessen unterhielt. Am späten Nachmittag traten die "Sweethearts" noch einmal auf. Bei der Siegerehrung gab es Pokale für die ältesten Fahrzeuge – Traktor, Motorrad, Auto und LKW – sowie für den ältesten Teilnehmer und denjenigen mit der weitesten Anfahrt. Ortsvorsteher Helmut Tausch dankte neben den Oldtimerfreunden und der Feuerwehrabteilung als Veranstalter den vielen Helfern aus Garrweiler und Nachbargemeinden, dem Grundstückseigentümer und der Fritz Schlecht GmbH, die Festwiese und Firmengelände zur Verfügung gestellt hatten, der Stadt Altensteig mit Betriebshof und Kulturamt und den Stadtwerken sowie allen Sponsoren.

An beiden Tagen konnten die Besucher die vielen Oldtimer bewundern, darunter ein Zwölfzylinder Faun-LKW der ehemaligen Bundeswehr, ein motorbetriebenes Fahrrad, genannt "Hühnerschreck" und amerikanische Sportwagen der Marke "Cobra". Wer die Anzahl von Bierdeckeln in einer Glasflasche richtig schätzte, durfte sich über eine Ballonfahrt als ersten Preis freuen. Immer wieder ließen einige der Oldtimer ihre Motoren aufheulen und machten sich auf eine Rundfahrt, darunter der erste selbstfahrende Mähdrescher, ein Claas SF vom Baujahr 1961, ein selbstgebautes Dreirad mit Horex-Motor und Anhänger aus dem Jahr 1939, ein NSU-Kettenkrad, ein Lanz-Mops-Bulldog, der vor 1930 gebaut wurde, und ein Presto-Leichtmotorrad Baujahr 1932. Für die Kinder gab es Fahrten im Traktor-Anhänger. Alle anderen Oldtimer hatten sich auf dem gesamten Festgelände aufgestellt und konnten zwei Tage lang bestaunt und bewundert werden.

Oldtimerfreunde und Feuerwehrabteilung hatten sich nicht nur mit der Bewirtung und dem Rahmenprogramm große Mühe gegeben. Der Eingang zum Festgelände und das Zelt waren mit alten Verkehrszeichen liebevoll dekoriert und davor zog ein "Scheunenfund" alle Blicke auf sich. Mit alten Balken und Brettern hatten die Veranstalter eine halb verfallene Feldscheune nachgebaut. In ihr stand ein verrosteter Lanz D 1706. Er war einst der vierte Traktor in Garrweiler und war lange Zeit in einer Scheune unter Brettern und Heu verschwunden bis ihn die Oldtimerfreunde aus seinem Dornröschenschlaf erweckten. Neben ihm hatten sie eine alte Mostpresse platziert und ringsum alles mit einem Ochsenkummet und alten hölzernen Rechen und Gabeln geschmückt. Stilecht waren auch die Hühner, die zwischen Traktor und Mostpresse gackerten.