Carina Schroeder war lange Schülerin der Musikschule Wildberg, Preisträgerin bei "Jugend musiziert" und Orchestermitglied. Jetzt nahm sie mit einem letzten Auftritt Abschied.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

"Talentbühne": Am Wildberger Klosterweiher kommt auch Ludwig van Beethoven zu seinem Recht

Mit einer "Talentbühne am See" verabschiedete sich die Musikschule Wildberg in die Sommerpause.

Wildberg. Zum ersten Mal nach der coronabedingten Pause wurden die Lernfortschritte der Musikschülerinnen und –schüler mit einem abwechslungsreichen Programm unter freiem Himmel gezeigt. Carina Schroeder und Alena Kissinger verlassen die Musikschule Richtung Studium und Ausbildung. Beide zeigten noch einmal ihr musikalisches Können auf der Bühne.

Das Wetter spielte hervorragend mit, und das Team der Musikschule hatte die Corona-Vorgaben für Veranstaltungen vorbildlich umgesetzt: Einbahnregelung, Desinfektion und Abstand auf Sitzbänken oder Stühlen trotz Nähe zur kleinen Bühne am See im Klosterpark neben der Musikschule.

Endlich konnte nach monatelanger Pause wieder eine "Talentbühne" stattfinden. Die jungen Musikschüler reisten mit ihrer Musikauswahl durch verschiedene Genres und hatten Stücke von Mozart, Händel, Drgonetti und Falconiero sowie vielen anderen Komponisten ausgewählt, um mit ihnen ihre musikalischen Fortschritte überaus deutlich und mit viel Engagement darzubieten.

Das wunderbare Ambiente im Klosterpark ließ die nicht einfache Zeit während der coronabedingten Schließungen und ungewöhnlichen Übungssituationen in den Hintergrund rücken. Bürgermeister Ulrich Bünger, der den Abend gemeinsam mit den Musikschülern ausklingen ließ, bedankte sich bei allen Musizierenden und deren Eltern, insbesondere für die tolle Arbeit hinter den Kulissen. Am liebsten hätte er die Veranstaltung in "Naturtalentbühne" umbenannt.Nach einer Sonate für drei Flöten, vier kleinen Liedern auf der Violine und einer auf der Blockflöte gespielten Gavotte, grüßte die vergnügte Igelfamilie. Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann war erfreut darüber, dass jetzt auch wieder gesungen werden darf. Lieselott Sinner zeigte dies mit ihrer schönen und ausdrucksstarken Sopranstimme und dem Stück "Dancing on my own".

Der Wind vergreift sich an Notenblättern

Dazwischen ließ der aufkommende Wind immer wieder Notenblätter davon flattern und sorgte für ungewollte Unterbrechung der Musikdarbietungen sowie Neustarts, was der guten Stimmung jedoch nicht schadete. Die Gäste nahmen es mit Humor, und die fleißigen Helfer am Rande der Kulisse waren beim Noten einsammeln behilflich. Dazwischen sorgten sie für hygienische Verhältnisse auf der Bühne und desinfizierten zwischen den Auftritten die Utensilien.

Zum Beethoven-Jahr, der Komponist hätte 2020 seinen 250. Geburtstag begangen, durften Stücke aus seinem Werk nicht fehlen. Auf dem Programm standen neben der "Moonlight Sonata", das "Prélude" aus der Suite I für Cello, gespielt auf der Blockflöte von Carina Schroeder. Damit und gemeinsam mit zwei ihrer Partner vom "Red Quartättle" absolvierte sie ihre Abschiedsvorstellung. Carina Schroeder war lange Jahre Schülerin der Musikschule Wildberg, Preisträgerin bei "Jugend musiziert" und Orchestermitglied. Musikschulleiterin Roderburg-Eimann gratulierte der jungen Dame zum just bestandenen Abitur und wünschte ihr für das Studium viel Erfolg.

Alena Kissinger stand mit ihrem Kontrabass ebenfalls zum letzten Mal auf der Wildberger Talentbühne. Sie hat zuletzt ein einjähriges Praktikum in der Musikschule absolviert, um herauszufinden, ob sie ein Studium zur Musiklehrerin aufnehmen möchte. Inzwischen hat sie sich dagegen entscheiden, da ihr die Geduld fehle, so die Worte von Roderburg-Eimann. Nunmehr beginne sie eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester in Dortmund und verabschiedete sich ebenfalls mit einem Vortrag, bei dem sie der neue Klavierlehrer, Harald Sinot, begleitete.

Den Abschluss bei der diesjährigen Talentbühne übernahm passenderweise Loris Kalbacher an der Gitarre mit dem eigenen Song "When the Sun goes down".

Die Zuhörer spenden den Nachwuchsmusikern viel Beifall

An diesem Sommerabend musizierten sehr zur Freude des Publikums im Kurpark: Emma Knieps, Pia Brenner, Sandra Schroth, Tabea Rentschler, Jamila Proß, Nico Giebelhäuser, Aaron Bauer, Lieselott Sinner, Aaron Benedict Marquardt, Finjas Cierullies, Luisa Dingler, Frederic Heselschwerdt, Marvin Rupps, Carina Schroeder, Henriette Falk mit Mutter Christian Falk, Dominik Saur mit Mutter Anja Saur, Arno Westphal, Dennis Schwindhammer, Lea Marquardt und Loris Kalbacher.

Die Schülerinen und Schüler werden unterrichtet in den Klassen von Petra Roderburg-Eimann, Blockflöte, Peter Falk, Kontrabass, Stefanie Glaubitz, Querflöte, Alexander Gorbachev, Klarinette und Saxophon, Rahel Klein, Violoncello, Kaoru Minamiguchi, Violine, Olga Steinle, Klavier, Sabine Schnürle-Lindenfelser, Gitarre, Ursula Staenglen, Akkordeon und Marieluise Zeidler, Gesang.

Der rund 90-minütige gelungene Sommerauftritt beim Klosterpark-See erntete viel Beifall seitens der Eltern und weiterer Gäste.