Bei der Vorstellung der neuen Geo-Tour Altensteig-Hornberg vor dem großen Geröllsandstein am Aussichtspunkt "Augenblick Hornberg" (von links): Andreas Megerle, Sascha Wittich, Kerstin Grimberg, Brunhilde Volle und Erwin Großmann.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Neue Geo-Tour rund um Hornberg / 34-seitige Begleitbroschüre zu den 13 Stationen

Ein weißer Schatz, wandernde Gesteinsblöcke und ein seltsamer Brunnen begegnen den Wanderfreunden, die auf der neuen Geo-Tour rund um den Altensteiger Stadtteil Hornberg eine erlebnisreiche und spannende Strecke erkunden. Die fünfeinhalb Kilometer lange Wegstrecke mit ihren 13 Stationen wird durch eine Broschüre mit Erkundungsaufgaben und Forschungsfragen begleitet.

Altensteig-Hornberg An der Ortsverwaltung in Hornberg startet die neue Geo-Tour Altensteig. Sie widmet sich den Steinen und der Geologie, verspricht ein spannendes Outdoor-Erlebnis und schärft dabei den Blick auf die Natur. Konzipiert wurde die als leicht eingestufte Wanderung mit 127 zu überwindenden Höhenmetern vom promovierten Geografen und Landschaftsexperten Andreas Megerle aus dem badischen Waldbronn bei Karlsruhe. Da es beim Heimat- und Geschichtsverein nur wenige Informationen über Gesteine rund um Altensteig gab, stieß der Verein per Zufall auf Megerle, ließ Kerstin Grimberg die Entstehung der Geo-Tour Revue passieren.

Am Aussichtspunkt "Augenblick Hornberg", einer der Stationen auf der Wanderung, stellten der Heimat- und Geschichtsverein im Beisein der Stadt Altensteig und dem Entwickler des Konzeptes zur Tour, Andreas Megerle, das neue Wandererlebnis mit seinen Besonderheiten vor. Mindestens eine Stunde und 35 Minuten sollten eingeplant werden, um Quellen und Brunnen, verschiedene Sandsteinarten, Mineraliengänge, Siedlungsgeschichte, aber auch Geologie und Landschaft mit deren Geschichte und Burgen zu entdecken. Wem ist bekannt, dass der Nordschwarzwald vor etwa 240 Millionen Jahren eine Wüstenlandschaft war und wer möchte nicht auf der Hornberger Höhe den Ausblick genießen oder erfahren, was es mit der Bezeichnung Waldhufendorf auf sich hat? Die Geo-Tour liefert Antworten auf viele Fragen und bietet kurzweilige Entdeckungen auch für Kinder und Jugendliche. Dabei ergänzt sie, so Sascha Wittich vom Kulturamt, das Gesamtwanderangebot der Stadt.

Megerle, der über das verblüffende Gesteinsvorkommen auf der Tour nicht nur berichtet, sondern auch Anschauungsmaterial zeigt, wie den früheren Schmuckstein Jaspis und Hornberger Karneol, ist sich sicher, dass die Tour Spaß machen wird. "Wer sich auf den Weg macht, wird die Landschaft unter Anleitung erleben und kleine Schätze am Wegrand zum Sprechen bringen", schwärmt der Geograf. Er war bereits in der Vergangenheit für viele solcher Touren verantwortlich und für deren Entwicklung und Konzeption zuständig.

Sammeln von Steinfunden

Die Geo-Tour Altensteig soll nicht nur in der aktuellen Pandemiezeit Aktivität fördern und Entdeckungen ermöglichen, sie lädt auch zum Sammeln von Schwerspat oder anderen Steinfunden ein. Empfohlen wird deshalb neben festem Schuhwerk, witterungsabhängige und wandertaugliche Bekleidung, vielleicht ein Fernglas, ein Beutel zum Sammeln der gefundenen Schätze und Kreide zum Entziffern von Grenzsteinen. Die Strecke ist nicht für Kinderwagen oder Bollerwagen geeignet.

Neben den schönen Aussichtspunkten, lädt die Burg Hornberg mit ihrem einzigen Landesgeotop im Raum Altensteig ein. Nahe beim Aussichtspunkt "Augenblick Hornberg" befindet sich ein Spielplatz mit uralter Eiche und Sitzbank. Dort kann man eine Rast einlegen oder Picknicken. Erwin Großmann als Vertreter des Ortschaftsrates Hornberg zeigte sich begeistert über die neu ausgearbeitete Strecke rund um seinen Wohnort. Bewusst wurde auf dieser landwirtschaftlich reizvollen Tour mit Start und Ziel an der Hornberger Ortsverwaltung in der Höhenstraße 11 auf eine eigene Beschilderung verzichtet. Sie orientiert sich an den wegweisenden Rauten des Schwarzwaldvereins und dem bewussten Wahrnehmen der Natur. Der Tourenverlauf ist in der 34-seitigen Begleitbroschüre abgedruckt. Sie liegt im Rathaus in Altensteig aus. Über einen integrierten QR-Code lässt sich der Wegeverlauf aufs Smartphone laden. Alternativ kann man die Tour auch unter www.outdooractive.com (Suchbegriff Altensteig – GeoTour Altensteig Hornberg) downloaden.

Ergänzend zu dieser Tour, so Kerstin Grimberg, soll noch in diesem Jahr im Museum im Alten Schloss das Thema Gesteine rund um Altensteig aufgearbeitet und im Raum Dürnitz ausgestellt werden. Dabei plane man, die Geschichte und den Nutzen der Steine experimentell aufzubauen. Begleitend hierzu bietet der Museumsshop und das Bürgerbüro im Rathaus eine Sammlerbox mit Steinen aus dem gesamten Nordschwarzwald an.