Um einen Eindruck von asiatischer Musik und Lebensart zu erhalten, hatte Tobias Steeb die gebürtige Mongolin Na Min eingeladen. Sie stellte im Unteren Schulhaus das chinesische Saiteninstrument Chang vor. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Musikschule: Ganz besondere Vorführung

Altensteig. Die musikalische Früherziehung in der Altensteiger Musikschule stand diesmal unter einem besonderen Vorzeichen. Na Min, die Frau des früheren deutschen Botschafters Werner Lauk – das Ehepaar wohnt nach seiner Pensionierung in Überberg – hatte das bereits vor 2500 Jahren gespielte, chinesisches Saiteninstrument Chang ins Untere Schulhaus mitgebracht.

Gekleidet war Na Min in einem Kostüm aus der chinesischen Tang-Dynastie, die von 618 bis 907 an der Macht war. Durch das Zupfen und Gleiten der Finger über 21 Saiten des Instruments – eine Mischung aus Harfe und Zither – werden sanfte, stimmungsvolle Töne erzeugt. Besonders beim Lieblingslied der Mongolin über "Die fünf Elemente" wurde das spürbar. Aufmerksame Zuhörer waren Musiklehrer Tobias Steeb und eine Handvoll Kinder mit ihren Eltern.

Bevor sich Na Min auf einem verzierten Hocker niederließ, hieß sie die Anwesenden mit einem freundlichen "Ni hao" (auf Deutsch "Guten Tag") willkommen und verbeugte sich traditionell. Die studierte Lehrerin und Dolmetscherin stammt aus der inneren Mongolei, einer autonomen Region in Nordchina mit Grünland, Steppen und langen Abschnitten der Chinesischen Mauer. Kennengelernt hat Werner Lauk sie während seiner Zeit in Peking. Nach der musikalischen Demonstration durften die Kinder selber über das chinesischen Saiteninstrument streichen.

Spaß mit falsch gesetzten Tönen

Tobias Steeb will bereits in der musikalischen Früherziehung den Blick weiten und neue Impulse setzen. Um einen Einblick in die asiatische Kultur und Lebensart zu gewinnen, wurde im Wok ein chinesisches Gericht gekocht und jetzt die aparte Mongolin in die Musikschule eingeladen. Vorher waren die Kinder in der Stadt unterwegs. Unter der Überschrift "Handwerksberufe in Altensteig" schauten sie unter anderem in der Kunsthalle von Hermann Unsöld vorbei und beobachteten Schmiedearbeiten, besuchten das Friseurgeschäft von Patrick Bedenikovic und Schafs Augenweide.

In der städtischen Musikschule wird nicht nur die Früherziehung angeboten, man kann die unterschiedlichsten Instrumente erlernen.

Am 7. März erwartet die Zuhörer im Podium ein "musikalischer Spaß" mit heiterer Musik und bewusst falsch gesetzten Tönen von Wolfgang Amadeus Mozart und anderen Komponisten. "Das wird eine Gaudi", freut sich Steeb schon heute auf das öffentliche Vorspiel. Zum Regionalwettbewerb "Jugend musiziert", der vom 2. bis 4. Februar in Freudenstadt stattfindet, hat die Altensteiger Musikschule zehn Teilnehmer gemeldet.