Der neue Vorsitzende des Vereins LEADER-Heckengäu, Martin Wuttke (von links), sein Vorgänger Wolf Eisenmann und Geschäftsführerin Barbara Smith beglückwünschten Dennis Roos von der Eventmeile 1 zum Zuschussbescheid des Europäischen Landwirtschaftsfonds. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Regionalentwicklung: Verein LEADER Heckengäu stellt sich personell neu auf / Neue Anträge bis 15. Oktober

An der Spitze des Vereins LEADER Heckengäu hat es einen Wechsel gegeben. Der bisherige Vorsitzende Wolf Eisenmann verzichtete bei der Mitgliederversammlung in Altensteig aus Altersgründen auf eine Wiederwahl.

Nordschwarzwald. Eisenmanns Nachfolger ist der Erste Landesbeamte des Landkreises Böblingen, Martin Wuttke. Als Stellvertreter stellte sich der Abteilungsleiter Land- und Forstwirtschaft beim Landratsamt Calw, Reinhold Rau zur Verfügung. Schatzmeister ist Siegfried Senger. Die Kasse wird geprüft von Heidi Beck und neu: dem Finanzbürgermeister der Stadt Nagold, Hagen Breitling.

Die Versammlung fand aus einem bestimmten Grund im Gewerbepark "Turmfeld" auf Gemarkung Egenhausen statt. Der Projektförderer zur Stärkung und Weiterentwicklung des ländlichen Raums hat den Bau des Spiel- und Spaßparks Eventmeile 1 finanziell unterstützt.

Geschäftsführerin Barbara Smith aus Holzgerlingen zählte in ihrem Rechenschaftsbericht weitere bezuschusste Projekte in der Vergangenheit auf: unter anderem die Verbesserung des Lebensraums von Rebhühnern, damit eine Schäferei ihren Betrieb um eine neu gebaute Bergehalle erweitern kann, im Bürgerzentrum Nagold Aktionen und kulturelle Veranstaltungen stattfinden, 1000 Streuobstbäume über das gesamte Heckengäu gepflanzt und in einer Brennerei hochwertige, selbst produzierte Spirituosen aus erlesenen Zutaten erzeugt werden können. In der aktuellen Umsetzungsphase befinden sich drei förderungswürdige Projekte: ein schlüssiges Tourismuskonzept in Wirnsheim (Enzkreis), die finanzielle Unterstützung des Waldensermuseums in Neuhengstett und die Vermarktung von regionalem Brennholz durch einen Händler. Betont wurde vom Vorsitzenden, dass in Zukunft bei der finanziellen Förderung erbrachte Leistungen stärker berücksichtigt werden und man besonders private Projekte finanziell unterstützen wolle.

Das Heckengäu ist eine von 18 ausgewählten LEADER-Regionen in Baden-Württemberg. In der Böblinger Geschäftsstelle kann man Vorhaben einreichen, die durch ein Auswahlgremium zur Förderung empfohlen oder abgelehnt werden. Zum Einzugsbereich gehören 21 Kommunen aus den Landkreisen Böblingen, Calw, Enzkreis und Ludwigsburg. "Jeder kann Fördermittel beantragen", wurde bei der Mitgliederversammlung herausgestellt, also nicht nur Kommunen. Die Förderobergrenze beträgt 600 000 Euro. Bis zum 15. Oktober können für die nächste Auswahlrunde Kunst- und Kulturideen eingereicht werden, wer eine Existenz gründen will oder eine andere Vorstellung verwirklicht haben möchte. Nach dem offiziellen Teil stellte sich die Eventmeile von Dennis Roos mit vielen Sport- und Spielangeboten in seinem Funpark kurz vor.

 Das LEADER-Aktionsgebiet Heckengäu besteht aus 21 Städten und Gemeinden und liegt in den vier Landkreisen Böblingen, Calw, Enzkreis und Ludwigsburg. Im Landkreis Böblingen gehören Weissach, Deckenpfronn, Jettingen, Mötzingen und Bondorf dazu, im Landkreis Calw Bad Liebenzell, Simmozheim, Althengstett, Ostelsheim, Gechingen, Wildberg, Nagold, Egenhausen und Haiterbach, im Enzkreis, Wiernsheim, Mönsheim, Wimsheim, Friolzheim, Tiefenbronn und Neuhausen sowie im Landkreis Ludwigsburg Eberdingen.

 In dem Fördergebiet von LEADER Heckengäu leben rund 119 000 Einwohner auf einer Fläche von 436 Quadratkilometern.

 Verwaltungstechnisch ist es dem Regierungsbezirk Karlsruhe zugeordnet.

 Das regionale Entwicklungskonzept der LEADER-Aktionsgruppe Heckengäu beinhaltet insgesamt drei thematische Handlungsfelder: Leben und Arbeiten auf dem Land im Einklang von Familie und Beruf, Kultur und Natur – naturnaher, ländlicher Naherholungs- und Erlebnistourismus sowie die Landschaftspflege und Naturschutz