Musiker und Sänger gemeinsam auf der Bühne im Bürgerhaus Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Chorus Delicti" und "Dr. Gonzo" treten gemeinsam im Altensteiger Bürgerhaus auf

Altensteig - Kaum zu glauben: Der Chor der Städtischen Musikschule Altensteig, der "Chorus Delicti", steuert seinem 30-jährigen Geburtstag im kommenden Jahr entgegen. Seit wann aber die Band Dr. Gonzo das hiesige Unterhaltungsleben ebenfalls mitstrickt, weiß niemand so genau.

Dr. Gonzo verteilt schon länger als ein Vierteljahrhundert ihre "Wund- und Heilsalbe für die Ohren" unter die Fans von "handgemachten Rock und Blues". Somit sind die beiden Ensembles im musikalischen Sinne Altersgenossen und zählen zu festen Säulen der lokalen Kulturlandschaft.

Jetzt führten Chorus Delicti und Dr. Gonzo Hand in Hand vor, wie viel Lebens- und Musikfreude in den "alten Hasen" steckt und wie gerne sie diese Vitalität mit dem Publikum teilen. Zum ersten Mal und gleich zweimal nacheinander standen sie auf der Altensteiger Bürgerhausbühne im Doppelpack. An beiden Tagen "rockte und groovte es" (so Moderatorin Barbara Martini) so heftig in dem prall gefüllten Saal, dass den johlenden Kehlen die Puste auch nach der Zugabe nicht ausgehen wollte.

Eigene, originelle Bearbeitungen

Den Startschuss für das zweite Konzert feuerten die Männer von Dr. Gonzo mit bissig-peppigem "Rebel Yel" von Billy Idol ab.

Im weiteren Verlauf definierten die Multiinstrumentalisten und Vokalisten Werner Tomasi, Lutz Dorner, Matthias "Matze" Herter, Wolfgang Genkinger, Jan Lachhein, Jürgen Scheib und Thorsten Früchtl ihre musikalische Ausrichtung durch eigene, originelle Bearbeitungen bester Welthits aus Rock und Pop des ausgehenden 20. Jahrhunderts und darüber hinaus.

Auf einem hohen Emotionspegel lieferten sie eine beeindruckende Soundqualität mit mehreren Soli und zeigten sich auch als wahre Feinschmecker in der die Auswahl der Songs, deren Inhalt überwiegend um die existenziellen Themen kreiste. So in "Boys of Summer" (Don Henley), "One" (Johnny Cash) oder "Junimond" (Rio Reiser).

Da sich das Repertoire des Chorus Delicti von Rockigem und Jazzigem, Gospel und Rock bis zu nostalgischen Schlager der 60er erstreckt, war es ein Leichtes, mit Dr. Gonzo einen gemeinsamen Programm-Nenner zu finden. Im Takt des schwungvollen "I love Rock’n’Roll" betraten die rund 40 Chorfrauen- und Männer die Bühne, und mit offenen Gesangsfreude ließen sie die Stimmungstemperatur noch höher steigern.

Ohne jeglichen Schnickschnack, unbekümmert und mit natürlicher Eleganz sangen sie den Gospel "Shout to the Lord" und sorgten nicht zum ersten Mal für echte Furore mit dem folkigen "California Dreaming" sowie dem unsterblichen "Volare" aus Italien.

Der Jazz-Pianist, Gitarrist und Chorleiter Thomas Früchtl koordinierte das Zusammenwirken beider Formationen vom Klavier aus und hatte sichtlich viel Freude an Swing und Rock.

Sein eigens für die Stadt Altensteig komponierte "Köpfelied" (zum Text des Choristen Kurt Ehrenfeuchter) sowie der weltbekannte Song "We are the World" bildeten zusammen mit der auf die Leinwand projizierten Botschaft "Wir sind alle anders. Gut so" das verborgene Motto des Konzerts.

Einen besonderen Leckerbissen hob sich Chorus Delicti für sein zweites Konzert auf: Bettina Zens, selbst Dirigentin des Bondorfer Chors Once-Again, sang das stimmungsvolle "Autumn Leaves" im Duett dem Gitarristen Thorsten Früchtl. Auch diese ruhige Darbietung belohnte das Publikum mit einem tosenden Applaus.

Für das leibliche Wohl vor und nach dem Konzert sorgte die Mannschaft des Freundeskreises der Musikschule Altensteig. In der Pause gab es neben einer Getränke-Auswahl frisch zubereitete Häppchen. Unterm Strich erlebten die zahlreichen Konzertbesucher also eine Doppelgaudi bei Kaiserwetter.