Das ehemalige Gästehaus "Rössle" in Berneck wird jetzt zum Kauf angeboten.Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Ortsbild: Ehemaliges Gästehaus "Rössle" in Berneck steht für 800 000 Euro zum Verkauf

Das ehemalige Gästehaus "Rössle" in Berneck wird für 800 000 Euro zum Kauf angeboten. Zuvor war das Anwesen mit 23 Zimmern und vier Wohnungen nach mehreren Anläufen zwangsversteigert worden.

Altensteig-Berneck. Am Berghang des Bernecker Thannwegs fällt ein langgestrecktes, dreistöckiges Gebäude auf, das seit längerer Zeit leer steht – obwohl ein Auto mit Anhänger aus dem Landkreis Günzburg das im ersten Moment nicht vermuten lässt.

Das frühere Gästehaus gehörte Fritz Dürr, dem Inhaber des "Rössle" in der Ortsmitte von Berneck. Die marode Gastwirtschaft wurde 2011 abgerissen. Auf dem Grundstück steht heute ein renommiertes Hotel mit gleichem Namen. Claudia Dürr hatte nach eigener Aussage Interesse am Kauf des Gästehauses bekundet. Die Verhandlungen seien laut Aussage der Gastronomin an einer "astronomisch hohen Summe" gescheitert. Der damalige Hauptgläubiger hat die Immobilie im Thannweg bei einer Zwangsversteigerung in mehreren Anläufen an Adnan Abas aus Tamm (Landkreis Ludwigsburg) veräußert. Der Arzt bekam für 285 000 Euro den Zuschlag. Der Schätzwert lag bei 1,1 Millionen.

Der Mediziner wollte das Gästehaus in ein Reha-Kurheim umwandeln. Den Gedanken habe er inzwischen aufgegeben, erklärte Abas auf Nachfrage. Einer der Gründe sei die Entfernung von seiner Praxis in Ludwigsburg gewesen. Deshalb habe er die Immobilie mit 23 Zimmern und vier Wohnungen auf dem Markt angeboten und sei sich mit einem Handwerksbetrieb aus Franken so gut wie handelseinig gewesen.

Weil der slowenische Inhaber trotz wiederholter Kontaktversuche "nichts mehr von sich hören ließ", sei er jetzt zum Entschluss gekommen, das Gästehaus zum Preis von 800 000 Euro anzubieten.

Dekra mietete Gebäude an

Fünf Jahre sei die Liegenschaft von Dekra angemietet gewesen, erinnert sich der frühere Ortsvorsteher von Berneck, Günther Wurster. Die Sachverständigenorganisation habe in dieser Zeit hauptsächlich Mitarbeiter einquartiert. Aus städtebaulicher Sicht sei es zu begrüßen, wenn das Gebäude wieder einer Nutzung zugeführt werde, so Wurster.