Museumsleiterin Birgitta Dieterle (ganz rechts) und ihre Mitarbeiterinnen Elke Sautter und Brigitte Stierle (von links) haben die Weihnachtsausstellung aufgebaut. Ganz vorne die Hauptleihgeberin Kornelia Hermann. Foto: Köncke

Weihnachtsausstellung wird am Freitag eröffnet. Schau im Schloss zeigt Leihgaben von Kornelia Hermann.

Altensteig - In Altensteig ist am kommenden Freitag, 27. November, der Bär los. An diesem Tag beginnt um 17 Uhr im Schlossmuseum die Weihnachtsausstellung.

Auf allen vier Stockwerken begegnet einem das beliebte Kuscheltier. Ein Bär sitzt gemütlich in der Ecke und rollt die Augen, ein anderer macht es sich auf der Eisscholle bequem, der dritte fährt Fahrrad und mit dem Doppeldeckerbus, der vierte sägt Holz und der fünfte klebt auf einer Milchdose.

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Im Schlossmuseum laufen die letzten Vorbereitungen für eine Ausstellung, die jedes Jahr Tausende von Besucher aus nah und fern anzieht. Museumsleiterin Birgitta Dieterle und ihre Mitarbeiterinnen Elke Sautter und Bettina Stierle haben mit Herzblut, Ideenreichtum und unter Hochdruck unzählige Leihgaben gesichtet, geordnet und passend zusammengestellt: Hunderte von Plüschteddys der Hauptleihgeberin Kornelia Hermann aus Rottweil sind darunter, Felle von Grizzlys aus dem Auberlehaus in Trossingen, ein Schwarzbär von Ralf Kober aus Schapbach, der zum zweiten Mal sein Winterlager im Schlossmuseum bezogen hat, der Schädel eines Braunbären samt Hoden, Penisknochen, Krallen, Tatzen und Oberschenkel vom Schwarzwälder Bärenpark in Bad Rippoldsau – dazu aufschlussreiche Infotafeln dieser Raubtiere, die auf Märkten zur Belustigung des Publikums tanzen mussten, nachdem man sie vorher auf glühend heißen Platten "trainiert" hat.

In Gefangenschaft wurde dem Kragenbär ohne Betäubung Gallenflüssigkeit entnommen, die in der Traditionellen chinesischen Medizin zur Behandlung von Augen- und Leberbeschwerden verwendet wird. Geschnitzte Holzbären mit Pendel aus russischen Werkstätten, Bücher, Bilder und Postkarten privater Sammler runden die Ausstellung ab.

Der erste Teddybär wurde 1902 von Richard Steiff, dem Neffen von Margarete Steiff in Giengen an der Brenz entwickelt und 1903 als Weltneuheit auf der Leipziger Messe vorgestellt. Dort wurde er auch für den amerikanischen Markt entdeckt – und US-Präsident Theodore Roosevelt wurde von Freunden nur "Teddy" gerufen. In der Werbung wird Meister Petz verniedlicht dargestellt als "tierischer Verführer" (Haribo-Bär, Kaba-Bär, Cola-Eisbär, Bärenmarke).

Hauptleihgeberin Kornelia Hermann betreibt in Rottweil ein Puppen- und Spielzeugmuseum und hat ins Altensteiger Schloss eine Riesenzahl großer und kleiner, dicker und dünner, brauner und schwarzer Bären aus Mohair und Dralonplüsch, Kunststoff, Stroh, Papier, Holz, Gips und Wachs mitgebracht. Auf großes Interesse stößt bestimmt auch ihre historische Teddywerkstatt und die Bärenschule. Kornelia Hermann ist nach eigener Aussage angetan vom besonderen Ambiente im Schloss, dem zuvorkommenden Museumspersonal und mit welcher Liebe zum Detail die Weihnachtsausstellung aufgebaut wurde.

Geöffnet ist sie vom 27. November bis zum 17. Januar am Mittwoch- und Samstagnachmittag von 14 bis um 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis um 17 Uhr. An allen Tagen kann man Kunsthandwerkern bei der Arbeit zuschauen. Außerdem gibt es besondere Angebote – zum Beispiel den zweitägigen Bärenkurs für Erwachsene unter Leitung von Rosemarie Stürner am 12. und 13. Dezember.