Holzverkäufe sichern der Stadt Altensteig stetige Einnahmen aus dem Stadtwald. Foto: Archiv: Fritsch

Johannes Fünfgeld stellt Gemeinderat für 2016 Gewinne aus dem Stadtwald in Aussicht. Hochwertigstes Wirtschaftsgut.

Altensteig - So angetan waren die Altensteiger Stadträte von dem, was der Forstdienst dieses Jahr im Altensteiger Stadtwald vorhat, dass sie darüber fast die formale Zustimmung vergaßen. Die erteilte das Gremium einen Tagesordnungspunkt später – einstimmig.

Johannes Fünfgeld von der Abteilung Forst des Calwer Landratsamts hatte den Altensteiger Honoratioren erkleckliche Erlöse aus dem Gemeindewald in Aussicht gestellt. Das vorläufige Ergebnis für das Jahr 2015 weist einen Gewinn von 647.600 Euro aus – und damit mehr als 90.000 Euro mehr als die erwarteten 556.000 Euro.

Wie Fünfgeld erläuterte, waren 2015 statt der geplanten 17.700 Festmeter Holz nur 17.200 eingeschlagen worden, und davon entfielen 2000 Festmeter auf "außerplanmäßige Nutzung. Der Löwenanteil davon wiederum war Sturmholz. Orkan Niklas hatte im vergangenen März im gesamten Altensteiger Stadtwald einzelne Bäume geknickt. "Die Aufarbeitung war sehr aufwendig, und einfach liegen lassen konnten wir die Stämme nicht, weil sie sonst Brutstätten für Schädlinge geworden wären", erklärte Fünfgeld. Auch so seien 570 Festmeter an Käferholz angefallen, fuhr der Forstfachmann fort. "In dieser Hinsicht sind wir bislang glimpflich davon gekommen, und für das kommende Jahr sind wir gewappnet."

Laut vorläufigem Abschluss – noch sind die Berechnungen nicht vollständig abgeschlossen – standen 2015 Einnahmen in Höhe von 1 435 300 Euro 787 700 Euro an Ausgaben gegenüber. Hauptkosten sind die Löhne der Waldarbeiter sowie die Ausgaben für Holzaufarbeitung und Forstverwaltung.

Für 2016 stellte Fünfgeld dem Gremium einnahmen von 575 000 Euro aus dem Forst in Aussicht – bei einem geplanten Einschlag von 18.500 Festmetern. Dass der deutlich über dem jährlichen Soll von 17.700 Festmetern liegt, stelle keine Gefahr für die Nachhaltigkeit dar, beruhigte der Förster das Gremium. Zum einen sei man im vergangenen Jahr hinter dem Plan zurückgeblieben, außerdem "hält Ihr Wald das schon aus".

"Der Wald ist unser hochwertigstes Wirtschaftsgut", betonte Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß. Es ergebe also durchaus Sinn, diese Einnahmequelle mit Klimaschutz-Anstrengungen zu schützen.

Eingangs war Johannes Fünfgeld auf die allgemeine Situation eingegangen: Dass man gerade die beiden heißesten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt habe, sei nicht spurlos an den Wäldern vorbeigegangen. Für die Forstwirtschaft heiße dies, verstärktes Augenmerk auf Mischkulturen und klimataugliche Baumarten zu legen.

In diesem Jahr seien im Altensteiger Stadtwald drei größere Hiebe geplant. Der erste beginnt am 8. Februar und erfordert eine Vollsperrung der Kreisstraße 4349 zwischen Walddorf und der Abzweigung nach Monhardt. Ein zweiter soll Ende der Sommerferien folgen. Dafür muss dann die Bundesstraße 28 zwischen dem Kreisverkehr am Altensteiger Ortsausgang und dem Bernecker Bahnhof tagsüber – von 8 bis 16.30 Uhr – gesperrt werden. Ein dritter erfolgt schließlich entlang der Landesstraße 351.