Im Altensteiger CJD-Jugenddorf hat es personelle Änderungen gegeben. Standortleiterin ist neuerdings Brigitte Hennig (Mitte). Führungsaufgaben haben Sarah Schäfer und Sebastian Bütger übernommen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim CJD-Jugenddorf Altensteig dreht sich Personalkarussell / Ende des Jahres wird Anna Ohnweiler verabschiedet

Von Manfred Köncke

Altensteig. Das Jugenddorf des CJD Altensteig stellt sich personell und strukturell neu auf. Die bisherige Standortleiterin Stefanie Saiko arbeitet jetzt mit einem Teilauftrag beim Verbund Württemberg des Christlichen Jugenddorfwerks in Stuttgart.

Ihre Nachfolgerin ist Brigitte Hennig. Die Diplom-Ingenieurin war bisher Gesamtleiterin der beruflichen Bildung. Ihre neue Aufgabe besteht darin, die Fachbereiche der Altensteiger Einrichtung zu koordinieren und das Werk nach außen hin zu repräsentieren. Auch nach dem Stellenwechsel bleibt die 60-Jährige für die Durchführung von Rehabilitationsmaßnahmen im Jugenddorf zuständig, kümmert sich in dieser Funktion besonders um seelisch und lernbeeinträchtigte Jugendliche.

Die Diplom-Sozialpädagogin Sarah Schäfer (33) integriert seit dem 1. September unterschiedliche Bildungsbereiche innerhalb und außerhalb des Altensteiger CJD. Sie ist jetzt unter anderem zuständig für Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BVB) auf dem Nagolder Eisberg, als Berufseinstiegsbegleiterin in Calw und für FAMOS (Familie-Ausbildung-Markt-Orientierung-Strategie).

In diesem Projekt werden Alleinerziehende bis zum 45. Lebensjahr, die aufgrund besonderer Lebensumstände und Familiensituationen keine reguläre Vollzeitausbildung absolviert haben, in drei Phasen qualifiziert. Zuerst werden berufliche, soziale und persönliche Kompetenzen ermittelt, das vorhandene Basiswissen getestet und was ihnen beruflich vorschwebt. Anschließend werden sie am Computer geschult, erhalten Unterricht in den Fächern Deutsch, Mathematik, Wirtschafts-, Sozial- und Fachkunde. Die Theorie wird durch Praxiseinsätze ergänzt.

Die dritte, personelle Änderung betrifft Sebastian Bütger (54). Der Lehrer leitet seit diesem Monat die Altensteiger Sonderberufsschule und das VAB (Vorqualifizierungsjahr für den Beruf). Zielgruppe sind Abgänger von Förderschulen, die Wissenslücken schließen müssen. Manche von ihnen holen den Hauptschulabschluss nach. Bütger übernimmt einen Teilbereich der Tätigkeit von Schulleiter Gerhard Schleich, der sich mehr und mehr in Richtung CJD-Jugenddorf Schloss Kaltenstein (Vaihingen/Enz) orientiert.

Die neue Standortleiterin sieht eine ihrer Hauptaufgaben darin, neue Betätigungsfelder zu entwickeln, wie sie im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten erklärt. Im Blick hat Brigitte Hennig die zukunftsorientierte Ausbildung von Langzeitarbeitslosen bis zum 50. Lebensjahr, die in einer "vererbten Erwerbslosigkeit" verharren und sich darin mehr oder weniger eingerichtet haben. Außerdem sollen Menschen mit Suchtproblemen und traumatischen Erlebnissen positiv motiviert werden. Gerne würde sich das Jugenddorf auch bei der Ausbildung von Flüchtlingen einbringen, Deutschkurse anbieten und in den Werkstätten des CJD für eine "Anpassungsqualifizierung" sorgen - zum Beispiel durch Schweiß- und Maschinenkurse. Außerdem wäre das Jugenddorf bereit, bei der Vermittlung von Wohnraum für Asylbewerber mitzuhelfen. Deshalb und wegen anderer Themen will Hennig als erstes mit Bürgermeister Gerhard Feeß sprechen.

Seit Juli 2015 leitet Anna Ohnweiler des Jugenddorf Schloss Kaltenstein und ist damit einer Bitte der CJD-Zentrale gefolgt. Ende des Jahres ist für die ehemalige Jugenddorfleiterin in Altensteig aber Schluss – sie geht in den Ruhestand und wird am 18. Dezember offiziell im Veranstaltungssaal des Hauses Moltke verabschiedet.