Bevor es nun losgeht, musste noch die Vereinbarung unterschrieben werden (on links): Hauptamtsleiter Thomas Bräuning, Gerhard Feeß, Gerd Gauß, Ralf Albrecht und Klaus-Peter Lüdke. Foto: Faust Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehrenamtskoordinator: Gerd Gauß übernimmt künftig Flüchtlingsarbeit in Altensteig

Von Daniel Faust

Gerd Gauß ist nun Ehrenamtskoordinator der Flüchtlingsarbeit von Altensteig. Diese Stelle haben Stadt und Kirchenbezirk neu geschaffen. Gauß dagegen ist nicht neu: Er ist Gemeindediakon im Kirchenbezirk.

Altensteig. Normalerweise kümmert sich Gauß um die Jugendarbeit und die Hospizarbeit. Doch dazu wird er nur noch zum Teil kommen, denn er hat vom Kirchenbezirk nun einen neuen Auftrag bekommen. Er koordiniert nun die Arbeit der ehrenamtlichen Helfer und deren Projekte und die Arbeit mit den derzeit 60 Flüchtlingen. Dies nimmt 50 Prozent seiner Stelle in Anspruch, den Rest seiner Arbeitszeit wird er weiter für die Kirche aufbringen.

Im November kam bei der Stadt und beim Kirchenbezirk die Idee auf, dass man die Flüchtlingsarbeit gemeinsam gestalten will. Schnell war man sich einig, dass Gauß der richtige für diese Aufgabe ist.

"Er ist tief verwurzelt mit der Stadt und gut vernetzt mit den Menschen", sagt Bürgermeister Gerhard Feeß und kann die Freude über die Kooperation mit dem Kirchenbezirk nicht verstecken. "Allein durch das Ehrenamt oder allein Hauptamt kann das nicht bewerkstelligt werden", so Feeß.

Der Kirchenbezirk, Dekan Ralf Albrecht und Pfarrer Klaus-Peter Lüdke, lassen ihn aufgrund seinem bisherigen Engagement beim Aufbau der Hospizarbeit nur ungern gehen. "Aber die Aufgabe ist dringlich", so Lüdke. Dekan Albrecht gab Gauß auch eine Art Arbeitsmotto mit den auf den Weg, das schon so als Zitat von Jesus Christus in der Bibel steht: "Ich war fremd und Ihr habt mich aufgenommen." Dieses Zitat habe mit den Flüchtlingen "eine neue Dimension angenommen."

Gauß wird einer derer sein, die aufnehmen werden, doch erst mal wolle er sich einarbeiten. "Wie wir das schaffen, das ist das Spannende an der Aufgabe", sagt der 48-jährige, der seit 16 Jahren als Diakon tätig ist und seit zehn Jahren in Altensteig lebt.

Die Vereinbarung zwischen Stadt und Kirchenbezirk ist derzeit befristet. Klaus-Peter Lüdke: "Die Befristung ist nicht dazu, dass es endet, sondern dann gezielter weitergeht." Eventuell wird die Stelle auf 75 Prozent ausgeweitet. Das neue Büro von Gauß wird in der Hohenbergstraße 41 sein. Doch so oft wird man den gebürtigen Egenhausener da wohl nicht antreffen. Viele Gespräche mit den Ehrenamtlichen und den Integrationsprojektgruppen stehen. Konkrete Pläne gibt es aber im Moment noch nicht.