Die Ortsmitte von Wart wird in vier Richtungen und oftmals mit überhöhter Geschwindigkeit durchfahren. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Verkehr: Installation soll Verkehrsknotenpunkt in der Ortsmitte entschärfen

Altensteig. Stationäre Blitzer an den Ortseingängen von Wart: Die Forderung von 343 Einwohnern des Altensteiger Stadtteils hat der Gemeinderat in der Weihnachtssitzung zum Anlass genommen, einen Antrag an das Landratsamt Calw zu stellen.

Die Einwohner von Wart beklagen, dass ihr Ort häufig mit überhöhter Geschwindigkeit durchfahren wird. Besonders Kinder und Senioren seien beim Überqueren der Straßen hochgradig gefährdet. Inzwischen wurde eine Unterschriftenaktion gestartet. Damit wollte man nicht nur auf den Missstand hinweisen, sondern verband das mit einer konkreten Forderung: An allen Ortseingängen von Wart sollen Blitzer aufgestellt werden. Der von 343 Bürgern unterzeichnete Aufruf wurde an Bürgermeister Gerhard Feeß übergeben mit der Bitte, beim Landratsamt Calw vorstellig zu werden.

Weitere Verschärfung

Wart ist ein Verkehrsknotenpunkt für Autofahrer, die in Richtung Calw und Nagold unterwegs sind. Die Situation könnte sich nach Auffassung von Ortsvorsteher Martin Buchthal noch verschärfen, wenn das neue Firmengebäude von Boysen in Simmersfeld mit 400 Arbeitsplätzen fertiggebaut ist. Beim Altensteiger Bürgermeister rannten die Antragsteller mit ihrer Forderung offene Türen ein.

Für den Rathauschef spielt das Sicherheitsempfinden von Fußgängern eine große Rolle, aber auch die Lärmbelästigung. Feeß informierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats über eine kürzlich durchgeführte Verkehrszählung. Demnach wird die Neubulacher Straße innerhalb von 24 Stunden 7200 Mal durchfahren, der Schwerlastverkehr liegt bei acht Prozent. In der Wildbaderstraße sind es im selben Zeitraum 3600 Fahrzeuge und in der Johann-Georg-Hartmann-Straße 3400 Fahrzeuge.

Dass das Thema Verkehr die Bevölkerung von Wart umtreibt "interessiert die Raser nicht", ärgert sich Buchthal. Es sei erschreckend, wie viele Autofahrer sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit hielten. Für ihn "hört der Spaß erst dann auf, wenn es ans Geld geht". Wenn sich ein Drittel der Bevölkerung von Wart an der Unterschriftenaktion beteiligt hat, sei das ein deutlicher Hinweis, wie groß die Sorge vor Unfällen sei. Feeß ergänzte, dass der Landkreis vor wenigen Tagen mitgeteilt habe, bereits nächsten Monat mit der Sanierung der Wildbader Straße beginnen zu wollen. Er werde beantragen, dass in dieser Zeit eine Ampelanlage aufgestellt wird.

Ob der Calwer Kreistag der Forderung nach stationären Blitzern in Wart nachgibt, bezweifelt Feeß angesichts hoher Kosten. Man sollte aber nichts unversucht lassen. Wenn das mit den Blitzern nicht klappt, regte der frühere Ortsvorsteher Heinz Kübler an, in der Ortsdurchfahrt durchweg Tempo-40-Schilder aufzustellen und mindestens einmal pro Woche eine unangemeldete Radarkontrolle durchzuführen.