Stadtpfarrer Pfarrer Klaus-Peter Lüdke (links) im Gespräch mit Helga und Dieter Kalmbach Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

"Pro Christ": Auftakt im Bürgerhaus

Altensteig. Er verärgert und verletzt den, der ihn liebt, sucht und beschenkt. Nicht zu fassen – oder? "Unglaublich" nennt sich die Themenwoche von "Pro Christ Live" im Altensteiger Rathaus über den himmlischen Vater.

Beim Betreten des Bürgersaals fiel der Blick unwillkürlich auf die Bühne. Ein mannhohes Holzkreuz wurde von farbigem Licht angestrahlt, am Querbalken hing ein weißes Tuch, auf dem Boden lagen kleine, rote Herzen aus Papier, auf der gegenüberliegenden Seite türmten sich Hohlblocksteine, an der Seitenwand stand ein Gemälde mit einem Hirten und einem Schaf, das sich zu entfernen schien, Steine lagen in einer Schale. Im Laufe des Abends wurde deutlich, was das zu bedeuten hat.

Bei der Auftaktveranstaltung ging es um das Thema: "Unglaublich – Gott liebt mich". Die Eheleute Helga und Dieter Kalmbach aus Altensteig haben daran nach einer Fehlgeburt und als ein zweites Kind nur eine Woche lebte, daran gezweifelt. "Für mich war das Fundament meines Glaubens eingerissen, ich fühlte mich von Gott verlassen", erklärte Helga Kalmbach offen im Interview mit Stadtpfarrer Pfarrer Klaus-Peter Lüdke. Erst als Annika 2004 geboren wurde und sie bei verschiedenen Umständen erfahren habe, dass es Gott gut mit ihnen meint, sei das Vertrauen zurückgekehrt.

Elsner erzählt lebendig vorgetragene Beispiele

Kein leichtes Schicksal hatte auch Gernot Elsner (40), der ebenfalls freimütig von seiner Kindheit in einem Elternhaus erzählte, in dem er ohne Vater aufwuchs mit einer Mutter, die ständig kurze Affären mit Männern hatte. Er vertraute sich der Oma an, die ihm Geschichten aus der Bibel erzählte. Das habe seinem Leben in eine bestimmte Richtung gelenkt. Elsner besuchte eine Bibelschule, studierte Lehramt und Theologie, gründete 2006 das Missionswerk und christliche Ausbildungszentrum "gospeltriebe" An vielen lebendig vorgetragenen praktischen Beispielen aus seinem persönlichen Umfeld verdeutlichte er, dass Gott "kein strafender, sondern ein liebender Gott ist". Musikalisch umrahmt wird die Pro-Christ-Veranstaltung von verschiedenen Musikgruppen, am Mittwochabend von den Altensteiger "Fröschen". Zum Gebet standen am Schluss alle Besucher auf. Wer wollte, konnte zur Schale gehen, einen Stein herausnehmen, "der auf eurer Seele lastet" an der "Klagemauer" am Rand der Bühne ablegen und sein Leid beklagen. Oder er hob eines der Papierherzen auf, heftete es an das Holzkreuz als Zeichen der Liebe Gottes. Im Anschluss bestand Gelegenheit, mit Elsner und Helfern bei einem Imbiss ins Gespräch zu kommen. Die Themenwoche endet am morgigen Sonntag um 10 Uhr mit einem festlichen Abschlussgottesdienst in der evangelischen Kirche Grömbach. Thema: "Unglaublich – Gott erwartet mich".