Bei der Einweihung des Flößerspielplatzes im Stadtgarten sind die Tälemer mit einem Stand vertreten. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Tälemer: Schon jetzt laufen Vorbereitungen für das nächste Fackeln / Bei Spielplatzeinweihung dabei

Bis zum traditionellen Fackeln am Heiligen Abend in Altensteig dauert es noch ein halbes Jahr. Die Tälemer sind schon jetzt aktiv.

Altensteig. Bis der sieben bis acht Meter hohe Holzstoß auf Bergeshöhen brennt und das Schauspiel aus nah und fern bestaunt werden kann, muss viel Holz aus abgebrochenen Gebäuden und anderen Lagerstätten gesammelt, geschlitzt und im Fackelschopf verstaut werden.

Zurzeit sind ein Dutzend kräftige Männer dabei, zusätzlich meterlange Originalfackeln herzustellen. Traditionell stellen sich die Tälemer unterhalb des brennenden Holzturms in einer Reihe auf und schwenken die zusammengebundenen Holzlatten Richtung Tal.

Nächste Aktion der Interessengemeinschaft ist am Samstag, 29. Juni, die Beteiligung an der Einweihung des Flößerspielplatzes im Altensteiger Stadtgarten. An ihrem Stand bieten die Tälemer Steaks und Getränke an und laden Kinder zum gemeinsamen Holzschnitzen ein. Das Fest beginnt um 16 Uhr.

Das Programm wird gestaltet von der Flößerzunft Oberes Nagoldtal, dem Kindergarten der Altensteiger Unterstadt, Motorsägenkünstler Thomas Meyer, Stelzenläuferin Esther Heller, Ballonkünstler Alexander Schwarz und anderen.

Musikalisch unterhalten werden die Gäste von der Städtischen Musikschule Altensteig sowie den Blasorchestern aus Walddorf und Spielberg. Wer will, kann an einer Stocherkahnfahrt auf der vorbeifließenden Nagold teilnehmen und bei einem Nacht-Flohmarkt stöbern. Geplant ist außerdem ein kleines Turnier.

Im Oktober findet im Fußballsportheim wieder die traditionelle "Täleskirbe" mit Wahl des Tälesschultes und seines "Bittl" statt. Bereits heute liegen dem Bürgermeister vom Tal Anfragen von Schulklassen vor, die den Brauch des Fackelns aus berufenem Mund erzählt bekommen möchten.

Beim Altensteiger Weihnachtsmarkt, der in diesem Jahr vom 29. November bis 1. Dezember in der Altstadt stattfindet, trifft man auf die Tälemer an allen drei Abenden beim Lagerfeuer im Schlossgarten an. Mit dem hier und bei anderen Anlässen eingenommenen Geld wollen sie die neue Eingangstür an ihrem Fackelschopf finanzieren und eine Säge anschaffen.

Bekanntlich haben Unbekannte bei einem Einbruch vor zwei Monaten nicht nur am Fackelschopf Schäden angerichtet, sondern auch die vorhandene Motorsäge gestohlen. Von den Tätern fehlt bisher jede Spur.

Dass sich Lene Pfeifle, Werner Hermann, Rainer Fuchs und Friedrich Dengler spontan bereit erklärten, 1000 Euro für die Neuanschaffung zu spenden, hat Manfred Keller nach eigener Aussage überrascht und "echt gefreut". Gehofft habe er, dass sich die Stadt – ohne einen extra Antrag zu stellen – erkenntlich zeigt, "weil wir mithelfen, das alte Brauchtum mit vielen Zuschauern am Heiligen Abend zu bewahren". Die Unterstützung sei "leider ausgeblieben".