Das ehemalige Fotostudio an der Karlstraße soll längerfristig als Erweiterung des Kindergartens Karlstraße dienen. Bis dahin sollen darin Asylsuchende und Obdachlose untergebracht werden. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

"Untere Stadt II": Zwei zusätzliche Areale

Altensteig. Mit einer Satzungsänderung hat der Altensteiger Gemeinderat zwei Grundstücke – zum einen ein Wohn- und Geschäftshaus an der Karlstraße, zum anderen ein Anwesen an der Rosenstraße vis-à-vis des Saumarkts – in das Sanierungsgebiet "Untere Stadt II" aufgenommen.

Wie Bauamtsleiterin Nadine Hentschel dem Gremium erklärte, werde das Areal an der Rosenstraße derzeit von einem Investor im Zusammenhang mit einer Überplanung des Bereichs "Traube" auf seine Eignung überprüft. Das Gebäude an der Karlstraße – das ehemalige Fotogeschäft Klumpp – soll längerfristig als Erweiterung der benachbarten Kindertagesstätte dienen. Die Stadt hat das Gebäude gekauft und will dort ein "Familienzentrum" ansiedeln. Bis dahin soll es für die Unterbringung Obdachloser und Asylsuchender Verwendung finden.

Stadtrat Marcus Lotzin (AfD) erkundigte sich, warum das ehemalige Wohn- und Geschäftshaus nicht in günstigen Wohnraum für Familien umgewidmet werden könne. Die Unterbringung von Asylbewerbern und Obdachlosen in nächster Nähe einer Kindertagesstätte halte er für problematisch.

Nadine Hentschel erklärte, dass die Stadt Altensteig verpflichtet sei, Unterbringungsmöglichkeiten bereit zu halten. Die Räume an Familien zu vermieten sei insofern nicht sinnvoll, als sie über kurz oder lang ohnehin anders verwendet werden sollen. Hauptamtsleiter Thomas Bräuning ergänzte, dass die Stadt Altensteig mit der dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern bisher gute Erfahrungen gemacht habe. "In Überberg haben wir zwei Flüchtlingsfamilien im Obergeschoss des Kindergartens einquartiert – da gab es keinerlei Probleme", fügte Bürgermeister Gerhard Feeß hinzu.

Der Gemeinderat stimmte der Erweiterung des Sanierungsgebiets mit einer Enthaltung zu.