Kommunalpolitiker und Fachleute nahmen die Anbindung ans Glasfasernetz zum Anlass, das im Wald zwischen Altensteig und der Erzgrube gelegene Wasserwerk Hochdorfer Säge zu besichtigen. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Glasfasernetz: Anschluss des Wasserwerks Hochdorfer Säge an Stadtwerke

Altensteig. Funktioniert das Wasserwerk der Hochdorfer Säge? Bisher fand die Überprüfung durch die Altensteiger Stadtwerke über einen Satelliten statt. Das hat sich mit der Verlegung einer Glasfaserleitung geändert.

"Besonders bei Schnee und Regen sind immer wieder Störungen aufgetreten und haben zu einer Unterbrechung der Verbindung geführt", nannte Diplom-Ingenieur Günther Garbe als Hauptgrund für die Anbindung mit Glasfasern.

Durch ein eigenes Netz sei man jetzt auch sicher vor Hackerangriffen. Eine solche Bedrohung sei keineswegs aus der Luft gegriffen, wie man Zeitungsberichten entnehmen könne.

Wie wichtig Wasser nicht nur für Menschen ist, sei ihm kürzlich bei einem Waldbegang deutlich worden, als der Boden selbst in zwei Meter Tiefe wegen langer Trockenheit "staubtrocken war", erklärte Altensteigs Bürgermeister Gerhard Feeß bei der Vor-Ort-Besichtigung.

Umso erfreulicher sei es, dass die vier gefassten Quellen bei der Hochdorfer Sägemühle "kräftig sprudeln", wovon sich anschließend die Bürgermeister Jochen Stoll aus Simmersfeld, Sven Holder aus Egenhausen und Volker Schuler aus Ebhausen mit eigenen Augen überzeugen konnten. Egenhausen erhält von den Altensteiger Stadtwerken jährlich 100 000 Kubikmeter Wasser im Jahr, Ebhausen 40 000 Kubikmeter.

Und mit Simmersfeld besteht durch die Verlegung von Glasfaserrohren auf ihrer Gemarkung eine Partnerschaft.

Die auf halber Strecke zwischen Altensteig und der Erzgrube gelegene Anlage versorgt rund 15 000 Einwohner mit frischem, kalkarmen Quellwasser.

Das Gebäude wurde 1960 gebaut und in den Jahren 2003 bis 2006 umfangreich saniert. Weil Glasfaser-Leerrohre bereits bis nach Lengenloch und bis zur Ortsmitte von Beuren bestanden und durch den Bau einer Anschlusstrasse vom Simmersfelder Ortsteil in Richtung Hochdorfer Säge "kann jetzt die Überwachung des Wasserwerks rund um die Uhr störungsfrei erfolgen", zeigte sich Garbe bei der Besichtigung hochzufrieden.

Theo Gärtner vom Architekten- und Ingenieurbüro Büro Gall & Gärtner aus Pfalzgrafenweiler erläuterte die technische Abwicklung. Die angeschlossene Strecke befinde sich größtenteils auf Gemarkung Simmersfeld. Zuerst habe man, passend zum gewählten Glasfaserkabel, Bündelmikroröhrchen verlegt und danach mit einem Spezialgerät dünne Glasfasern mit einer Geschwindigkeit von 60 Metern pro Minute "durchgeblasen".

Gärtner erwähnte bei der Gelegenheit eine zweite Auftragsvergabe. Entlang des Bernecker Sportplatzes habe man eine 300 Meter lange Trasse in offener Bauweise bis zum Mahdweg gelegt und den Hochzonenbehälter damit ebenfalls ans Glasfasernetz angeschlossen.

Investiert wurden rund 280 000 Euro. Das Land bezuschusst die Maßnahmen mit 70 Prozent.