Für die Neugestaltung der Innenräume im Haus Anker zeichnet Vorstandsmitglied Markus Nickel verantwortlich. Foto: Schwarzwälder Bote

Neuausrichtung: Das Jugend-, Missions- und Sozialwerk Altensteig steht vor großen Herausforderungen

Das 1974 gegründete Jugend-, Missions- und Sozialwerk Altensteig (JMS) mit seinen 650 Mitgliedern richtet sich neu aus und muss große Herausforderungen bewältigen.

Altensteig. Weil im Haupthaus in der Altensteiger Bahnhofstraße 43-47 aufwendige Brandschutzmaßnahmen umgesetzt werden müssen, hat die Gemeindeleitung beschlossen, die Tätigkeitsfelder neu zu fokussieren. Speisen und Getränke werden bei Veranstaltungen, Seminaren und Konferenzen jetzt von einem externen Anbieter angeliefert. Wegen der verschärften Brandschutzauflagen müssen in den Gästezimmern umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Mit der Folge, dass bis auf Weiteres keine Übernachtungsmöglichkeiten mehr angeboten werden können und Seminarteilnehmer Zimmer in Hotels und Gaststätten der Region buchen.

Die Zahl der Mitarbeiter hat sich verringert. Die Vollzeitstelle des Geschäftsführers wurde halbiert und ist jetzt als Verwaltungsleiterstelle ausgewiesen. Etliche Maßnahmen in dem gewachsenen Gebäude aus alter und neuer Bausubstanz sind bereits umgesetzt, damit die Sicherheit der Besucher des Zentrums gewährleistet ist.

Im Jahr 2004 wurde die Krippe "Goldfischle" gegründet. Vorhanden sind 20 Plätze. Die Kinder werden in zwei Gruppen betreut. Die Einrichtung wird inzwischen von einem eigenen Trägerverein geführt, um flexibler agieren zu können. An der Konzeption ändert sich laut Auskunft der Leitung nichts. Untergebracht sind die Goldfischle bis auf Weiteres in den Räumen des JMS-Zentrums. Gleiches gilt für den Medienshop.

Ein großes Projekt der vergangenen zwei Jahre war die Neugestaltung des Areals rund um das Haus Anker am Ortseingang von Altensteig. Unter Leitung von Pastor Markus Nickel hat man mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, dem Einsatz örtlicher Firmen und dank zahlreich eingegangener Spenden einen komplett neuen, barrierefreien Eingangsbereich geschaffen. Die sanitären Anlagen wurden modernisiert und erweitert, der Hof für eine Mehrfachnutzung (Parkplätze, Sport, Veranstaltungen) ausgebaut und gepflastert.

Das Ankerareal ist attraktiver und flexibler geworden

Zuvor musste die auf dem vorderen Teil des Geländes befindliche Scheune abgerissen werden. Die kompletten Außenanlagen sind neu gestaltet, weitere Räume (Lager, Betriebsräume) gebaut und ein Sportfeld mit Ballsicherung erstellt. Bis zum Sommer will man Spielgeräte und Freizeiteinrichtungen installieren und restliche Arbeiten abschließen.

Die Neubepflanzung der Außenanlagen erfolgte bereits im vergangenen Jahr. Die Bäume und Büsche sind nach Angaben von Nickel "gut angewachsen". Das Ankerareal "hat damit erheblich an Attraktivität und Flexibilität gewonnen", ist der Pastor – er gehört auch dem Vorstand des Werks an – überzeugt.

JMS wolle sich in Zukunft noch mehr auf die Kernaufgaben einer Kirche konzentrieren mit umfangreichen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unterschiedlichen Bereichen. Bereits jetzt finden pro Woche rund 50 kleinere und größeren Treffen statt. Dazu zählen Programme im Bereich Jugend- und Erwachsenenbildung, Konzerte, Kulturveranstaltungen, soziale Dienste und Freizeitangebote auf dem Indoorspielplatz. Höhepunkt sind die sonntäglichen Gottesdienste mit durchschnittlich 600 Gläubigen, sie erfreuen sich, laut Nickel auch bei Menschen mit Migrationshintergrund großer Beliebtheit. Ein Glanzlicht war 2018 das 25-jährige Jubiläum der Royal Ranger. Der Stamm 111 ist der zweitgrößte in Deutschland. Neu gestartet wurde die Initiative "24-Stunden-Gebet". Die JMS-Gemeinde ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen Altensteig (ACK), der Deutschen evangelischen Allianz und weiterer Netzwerke.