Die Schauspierinnen Andrea Enri Weber (rechts) und Esther Heller legten sich mächtig ins Zeug gelegt. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Theater: Im Bernecker Bruderhaus stehen noch zwei weitere Aufführungen der Komödie auf dem Spielplan

Altensteig-Berneck. Sie nennen sich "Fliegende Fische" und wollen berühmt werden. Die eine tanzt, die andere singt. Eine Agentur aus Amerika hat angerufen und bietet 10 000 Dollar für einen Auftritt in New York. Pro Person. Das Galli-Theater hat die Komödie "Fliegende Fische"“ in Szene gesetzt. Und erntete bei der Aufführung im Bruderhaus tosenden Applaus.

Autor Johannes Galli hat den Text geschrieben und den Handlungsablauf vorgegeben – nicht aber, dass Schauspielerin Andrea Enri Weber schwäbisch schwätzen muss. Das verleiht dem Lustspiel eine besonders heitere Note. Und ob Esther Heller bei ihrem Bühnentanz laut Drehbuch in Ektase verfallen soll, sei ebenfalls dahingestellt. Beides hat den Zuschauern extrem gefallen und zu spontanem Beifall animiert.

Fliege und Fisch haben es sich auf der Liege bequem gemacht. Dann klingelt das Telefon. Man will das Duo groß herausbringen, verspricht eine Künstleragentur. Hektik kommt auf. Fliege zieht ein Baströckchen an, setzt einen gelben Hut auf, wackelt mit den Armen, führt einen "erotischen Ententanz" auf. Und erwartet von Fisch ein knallhartes Feedback. Das Echo fällt nicht "super hot", sondern gemischt aus. Dann ist Fisch an der Reihe. Ihr englischer Gospelsong – Esther Heller ist Mitglied der Rockband "Freaktime" aus Steinenbronn – wurde vom Publikum frenetisch beklatscht. Nur Fliege war nicht ganz zufrieden, die tiefe Stimme sei "a weng" zu hoch und die hohe Stimmlage "a weng" zu tief gewesen. Man müsse mehr bringen, waren sich beide einig.

Andrea Weber trat als Charlie Chaplin-Verschnitt in Erscheinung, Esther Heller mimte einen männermordenden Vamp, sang gurrend das Lied von der "Rose", und ihr Gegenüber schnitt die passenden Grimassen. Zum Schluss tanzten beide Schauspielerinnen zu einem Rocksong wie in Trance auf der Bühne und fielen danach ermattet auf die Liegen.

Und die Moral: "Dann haben wir immer noch uns"

Die Komödie endete mit einer für den Philosophen und Schriftsteller Johannes Galli typischen Botschaft. Wenn die Agentur nicht mehr anruft, um das "supertolle" Duo zu engagieren – was dann? "Dann haben wir immer noch uns", sagt Fisch und streichelt zärtlich über die Wangen von Fliege.

Weitere Informationen: Weitere Aufführungen der Komödie "Fliegende Fische" finden am 14. und 22. September im Bernecker Bruderhaus statt.