Für langjährigen Dienst in der Feuerwehr wurde eine ganze Reihe von Brandbekämpfern geehrt. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Um tagsüber die Einsatzbereitschaft aufrecht erhalten zu können, wären auswärtige Wehrleute eine Option

Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr Wildberg trafen sich zur Hauptversammlung in der Gültlinger Halle. Neben den ausführlichen Berichten über die Aktivitäten des Jahres 2018 standen auch Ehrungen auf der Tagesordnung.

Wildberg. Der Kommandant der Gesamtwehr Wildberg, Daniel Nuding, berichtete von den Ereignissen des vergangenen Jahres und kam schnell auf das Thema "Tagesverfügbarkeit "zu sprechen. Da viele Einsatzkräfte täglich zu ihrer Arbeitsstelle pendeln, sind diese Feuerwehrleute bei Einsätzen nicht verfügbar. Als neue Potenziale nannte er Arbeitskräfte anderer Feuerwehren, die tagsüber beruflich im Stadtgebiet Wildberg tätig sind und mit der Feuerwehr Wildberg ausrücken könnten. Mit dieser Option beschäftigen sich die Verantwortlichen momentan intensiv.

Ende 2018 zählte die Wildberger Feuerwehr 123 Einsatzkräfte, darunter sieben Frauen. Besonders erfreulich nannte Nuding die Tatsache, dass im Laufe der Versammlung neue Mitglieder in die Abteilungen aufgenommen werden konnten. Dennoch müsse darauf geachtet werden, dass stets genügend Einsatzkräfte bereit stehen – das Markungsgebiet sei groß, das Risiko- und Gefahrenpotenzial enorm.

Eine wichtige Grundlage zu Gewinnung von Einsatzkräften stellt die Jugendfeuerwehr dar: 42 Prozent der neuen Mitglieder kommen aus der Jugendfeuerwehr. Nuding erwähnte, dass in den kommenden Jahren einige der Einsatzkräfte altersbedingt wegfallen werden, daher sei eine gute Ausbildung beim Nachwuchs sehr wichtig.

Auch weiterhin wird der Feuerwehrbedarfsplan extern erstellt, teilte Nuding mit: der Gemeinderat hat dies so beschlossen. Der Kommandant betonte, dass diese Aufgabe im Ehrenamt schier unmöglich zu bewältigen sei und begrüßte dieses Vorgehen.

In den kommenden Jahren steht die weitere Verjüngung des Fahrzeugparks auf der Agenda. Ein Löschgruppenfahrzeug ist bereits 34 Jahre alt, ein weiteres hat 23 Dienstjahre auf dem Buckel. Daniel Nuding sprach die Feuerwehrhäuser in Sulz und Gültlingen an und sah hier Defizite bei den Sozialeinrichtungen und den Vorgaben der Unfallverhütungsvorschriften, dort bestehe dringender Handlungsbedarf. Ein offener Punkt des aktuellen Feuerwehrbedarfsplans konnte mit der Indienststellung des Drehleiterfahrzeugs abgehakt werden. Nach dem Abschluss der umfangreichen Ausbildung wird das Fahrzeug ab dem 1 Mai für Einsätze zur Verfügung stehen.

Im Jahr 2018 wurde die Feuerwehr Wildberg zu 96 Einsätzen gerufen, spektakulär der Absturz eines Segelflugzeugs, was aber glimpflich abging. Außer zahlreichen Bränden und einigen Fehlalarmen wurden die Wehren oft wegen Hochwasser gerufen. Kommandant Nuding berichtete über die speziellen Ausbildungen wie Atemschutz und realistische Heißausbildung, die Arbeit mit dem speziellen Messfahrzeug für Umweltkatastrophen (CBRN), Wärmebildkameras und Boot.

Auch im Landkreis Calw werde nun digital gefunkt, die Ertüchtigung der Leitstelle sei abgeschlossen und die Geräte können beschafft werden. Sein besonderer Dank galt Frank Rentschler, Thomas Bacher, Dennis Kürschner, Stefan Volz, Martin Engel und Mike Gackenheimer.

Dennis Kürschner berichtete über die Arbeit der Jugendfeuerwehr, es gab dort sehr vielfältige Aktionen wie eine gemeinsame Übung in Haiterbach, als Darsteller bei der Hauptübung in Schönbronn, aber auch Ausflüge und Mithilfe beim Jubiläum der Jugendfeuerwehr Bad Liebenzell. Im Juli übten die Jugendlichen unter Bedingungen wie bei der Berufsfeuerwehr, mit Abschlussübung in Effringen. 30 Jugendliche engagieren sich in der Feuerwehr.

Ernst Feil trug den Kassenbericht vor, welcher von den Kassenprüfern Max Baumgartner und Jochen Müller als korrekt bescheinigt wurde.

Bürgermeister Ulrich Bünger nannte die Feuerwehr Wildberg einen der größten Betriebe der Stadt Wildberg, und das ehrenamtlich und generationenübergreifend. Er dankte allen Feuerwehrleuten und auch deren Familien für ihren Einsatz. In Bezug auf den Feuerwehrbedarfsplan erwartet Bünger im Laufe des Jahres 2019 die Auswertungen, so dass gute Lösungen erarbeitet werden könnten. Auf seinen Antrag wurde der komplette Vorstand einstimmig entlastet.

Gewählt wurden Stefan Volz und Mike Gackenheimer in den Gesamtausschuss, Kassenprüfer sind Jan Weik und Armin Benz. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Calw, Klaus Ziegler, betonte in seinem Grußwort, dass die Finanzierung der Feuerwehren momentan aus der Feuerwehrsteuer bestritten wird, er wünscht sich, dass das Land zukünftig auch allgemeine Steuermittel hinzu zieht. Als Beispiel nannte er die Landesfeuerwehrschule, die im Jahr ungefähr acht Millionen Euro kostet. Das Feuerwehrzentrum für den Landkreis Calw sei noch in der Diskussion, so Ziegler. Das Schlusswort sprach der Gültlinger Kommandant Thomas Bacher.

(doro). Geehrt wurden bei der Hauptversammlung der Wildberger Gesamtwehr für 15 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit (Bronze) Dominik Bechtle und Thorsten Schumacher, für 25 Jahre (Silber) Jens Aichele, Markus Bihler, Ernst Feil und Daniel Nuding, für 40 Jahre (Gold) Thomas Bacher, Eckhard Gackenheimer, Thomas Gackenheimer, Martin Haug und , Uwe Federolf.

Über eine Beförderungen freuen durften sich Frieder Braun, Arthur Miller, Fabian Heininger, Ali Mahmoud, Markus Weisser, Dieter Gärtner, Markus Wünsch, Mike Gackenheimer und Stefan Volz.