Kinderbetreuung wird in Altensteig teurer.Symbolfoto: Adobe Stock/Andrej Kuzmin Foto: Schwarzwälder Bote

Betreuung: Gemeinderat hebt Elternbeiträge für Altensteiger Kindertagesstätten an / Sechs Gegenstimmen

Für die Betreuung von Kindern in städtischen Einrichtungen müssen Eltern ab Januar 2021 mehr bezahlen. Mit 18 Ja- und sechs Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen hat der Altensteiger Gemeinderat in der jüngsten Sitzung eine Erhöhung der Gebühren beschlossen.

Altensteig. Damit steigen die Kosten bei der verlängerten Öffnungszeit um acht Prozent, bei der Ganztagesbetreuung und in der Krippe um jeweils 1,9 Prozent. Für den Aufenthalt in der Grundschule vor Unterrichtsbeginn müssen künftig 21 Euro im Monat überwiesen werden.

Bereits bei den Vorberatungen in der vorangegangenen Sitzung zeichnete sich ab, das man den Empfehlungen der Kirchen und kommunalen Landesverbände folgen will, um die Schere nicht weiter zu öffnen. Vorgerechnet wurde, dass selbst bei der vorgeschlagenen Anhebung der Gebührensätze nur ein Teil der Aufwendungen (Personal, Sachkosten, Abschreibungen, Zinsen, Verwaltung, Bauhof) gedeckt seien – bei der Regelbetreuung 47 Prozent, bei Kindergärten mit verlängerten Öffnungszeiten 33 Prozent, in der Ganztagesbetreuung 48 Prozent, in der Kleinkindbetreuung 87 Prozent und bei der verlässlichen Grundschule 59 Prozent.

30 Wochenstunden werden nur noch in Spielberg angeboten. Ab 2021 sind bei einem Kind 130 Euro im Monat fällig. Verbringen der Sohn oder die Tochter pro Tag sechs Stunden in der Tagesstätte sind künftig 138 Euro im Monat zu entrichten. Im städtischen Haushalt wirkt sich das mit 20 600 Euro Mehreinnahmen aus.

Die Ganztagesbetreuung nimmt zu. Möglich ist sie in den beiden Tagesstätten der Kernstadt (Karl- und Welkerstraße) sowie in Walddorf. Angeboten wird eine Betreuung von täglich acht oder zehn Stunden – an bis zu fünf Wochentagen. Bei voller Inanspruchnahme sind es künftig 271 Euro pro Kind. In der Krippe (Kinder unter drei Jahren) beträgt die Betreuung 30 Stunden in der Woche. Kostenpunkt: 275 Euro, bei zwei Kindern jeweils 205 Euro. Wer seinen Nachwuchs längere Zeit in der Tagesstätte lässt, muss für das Mittagessen drei Euro auf den Tisch legen, bei fünf Mahlzeiten in der Woche sind 60 Euro im Monat.

In Coronazeiten sollte wegen zusätzlichen Belastungen von Familien mit Kindern auf eine Anhebung der Gebühren verzichtet werden, war die Haltung der SPD-Fraktion. Eine Erhöhung um acht Prozent bei der verlängerten Öffnungszeit konnte Peter Fuchtel (CDU) nicht nachvollziehen: "Bei zwei Kindern ist das ganz schön happig." In den Nachbargemeinden Egenhausen und Simmersfeld seien die Sätze deutlich geringer. Für Bürgermeister Gerhard Feeß ist das "eine politische Entscheidung". Sein Vorschlag, über jede Betreuungsform einzeln abzustimmen, wurde im Gremium abgelehnt.