Bei der Hauptversammlung wurden die Neulinge Daniel Müller (von links), Georg Rail, Felix Mattersberger, Maurice Freudenmann und Michelle Freudenmann von Kommandant Joachim Theurer (rechts außen), seinem Stellvertreter Marc Junger und Bürgermeister Gerhard Feeß willkommen geheißen. Foto: Köncke

Mehr als 100 Abteilungen üben an Brandcontainer. Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten.

Altensteig - 80 Einsätze, 27 reguläre und zehn Sonderübungen: Die Feuerwehr der Altensteiger Kernstadt war auch in diesem Jahr gefordert. Durch sechs Neueinstellungen hat sich die Zahl der Aktiven auf 55 erhöht. Angeschafft wurden unter anderem eine Drehleiter sowie ein Schaum- und Wasserwerfer.

Verkehrsunfälle in Ettmannsweiler und entlang der Heselbronner Steige, ein brennendes Silo auf dem Gelände der Firma Schlecht in Garrweiler: Die Einsatzkräfte mussten sich jedes Mal auf unterschiedliche Situationen einstellen und effektiv handeln. "Gott sei Dank gab es keine Todesfälle", schrieb Kommandant Joachim Theurer kurz vor der Hauptversammlung in seinen Rechenschaftsbericht – und wurde Tage später eines Besseren belehrt. Besonders schwierig gestalteten sich Einsätze in der Altensteiger Altstadt. Wegen der schmalen Straßen könne keine Drehleiter ausgefahren werden, man müsse sich mit Schiebeleitern behelfen. Weil die Zufahrt nur eingeschränkt möglich sei,, sollte sie auf jeden Fall gewährleistet sein. Damit spielte der Kommandant auf die Sperrung der Haldenstraße durch eine Baufirma an. Bürgermeister Feeß ging in seinem späteren Grußwort darauf ein. Die Sperrung sei beim Gebäudeabbruch erlaubt worden, beim Neubau des Mehrfamilienhauses "muss der Kran in der Baustelle stehen".

Am Brandcontainer fanden sich an 20 Übungssamstagen 451 Floriansjünger ein. Seit der Inbetriebnahme vor 13 Jahren haben über 100 Abteilungen von der Möglichkeit des Trainings unter besonderen Bedingungen Gebrauch gemacht. Theurer: "Damit kennen uns inzwischen viele Feuerwehren im ganzen Land." Die Hauptübung mit 120 bis 140 Teilnehmern an einem Abbruchhaus in Wart will der Kommandant in Zukunft nicht nur jedes Jahr durchführen, sondern mit einem gemütlichen Beisammensein im Altensteiger Feuerwehrhaus beenden. Die Großübung 2018 findet bei der Firma Essig in Spielberg statt.

Mit dem Ausbildungsstand seiner Mannschaft ist der Feuerwehrchef zufrieden. Die Schulung von Truppführern fände "guten Zulauf, vielleicht auch deshalb, "weil wir verlässliche Termine anbieten". Nicht unerwähnt ließ Theurer, dass sich unter den 20 neu ausgebildeten Truppmännern ein Syrer befinde. Wegen hoher Anforderungen bei der Brandbekämpfung und der Bedienung technischer Geräte habe man zwei Trainingswochenenden eingelegt. An den vorgeschriebenen Belastungsübungen zur Feststellung der körperlichen Fitness beteiligten sich 346 Feuerwehrangehörige.

Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten

An Beschaffungen erwähnte Theurer den Aufbau eines zweiten Atemschutzprüfstandes, die Vergrößerung des Kameradschaftsraumes im Feuerwehrhaus, eine Drehleiter, die im November beim Hersteller abgeholt wurde und ab sofort eingesetzt werden kann. Mit dem Schaum- und Wasserwerfer könne man Löschmittel in weite Entfernungen, zum Beispiel in das hintere Ende einer Halle spritzen. Am Herzen liegt dem Kommandanten die Versorgung des Altensteiger Feuerwehrhauses mit Notstrom. Im Februar nächsten Jahres werde mit der Installation begonnen. In der Atemschutzwerkstatt wurden unter anderem 174 Vollmasken, 193 Atemluftflaschen und 56 Einsatzpressluftatmer einer Überprüfung unterzogen.

Auf dem Feuerwehrplan 2018 steht die Einweihung des Neubaus für die Abteilung Wart im Frühjahr und die Suche nach einem geeigneten Standort für die Abteilung Walddorf, nachdem die Unterbringung im bisherigen Mehrzweckgebäude nicht mehr möglich ist. Und dann rückte Theurer mit einem "Großziel" heraus: das 1975 erbaute Feuerwehrhaus in der Bahnhofsstraße "platzt aus allen Nähten und weist bauliche Mängel auf". Langsam müsse sich die Stadt mit dem Gedanken an einen Neubau vertraut machen. Zum Abschluss seines Rechenschaftsberichts gab Theurer bekannt, dass man im Jahr 2019 das kreisweite Jugendfeuerwehrzeltlager ausrichten werde.

Geehrt wurden bei der Hauptversammlung die "Übungskönige" Jürgen Henssler, Stefan Joos und Holger Klaiss. Selbstredend war auch der Kommandant immer zur Stelle. Sechs Neulinge (David Müller, Georg Rail, Felix Mattersberger, Maurice Freudenmann, Michellle Freudenmann und Arved Schattenberg) wurden im Traubensaal willkommen geheißen. Seit 25 Jahren sind Marc Junger und Curt Freudenmann bei der Feuerwehr aktiv, seit 40 Jahren Heinrich Müller und Peter Wiedmmaier. Alle vier werden bei der Versammlung aller Wehren der Gesamtstadt offiziell geehrt.

Der Kassenbericht von Olaf Günther fiel gewohnt kurz und positiv aus.

Bürgermeister Gerhard Feeß bedankte sich bei der Feuerwehr für den ehrenamtlich geleisteten "vorbildlichen" Einsatz in diesem Jahr, gab bekannt, dass der DEKRA-Übungsplatz jetzt auch von der Feuerwehr mitbenutzt werden dürfe und informierte, dass der Landkreis Calw eine neue Schlauchwerkstatt bauen wolle.