Das Hahn-Racing-Team zusammen mit Bürgermeister Gerhard Feeß vor dem Renntruck. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Truck-Racing: Jochen Hahn empfangen

Spätestens als der Blick auf die meterhohe, rechteckige Tafel am Ortseingang von Altensteig fiel, wussten die letzten Bescheid: Jochen Hahn hat sich zum fünften Mal den Europameistertitel im Truck-Racing geholt. Und das bereits vor dem letzten Renntag in Spanien.

Altensteig. Bürgermeister Gerhard Feeß war begeistert. Er lud den erfolgreichen Rennfahrer und seine Mannschaft zum Empfang der Stadt ins Rathaus ein. Auf dem Vorplatz stand der Renntruck. Feeß überreichte Hahn als Geschenk eine Sandsteintafel mit Gravur des Altensteiger Kunsthandwerkers Heinrich Wille. "Was hat Rennfahrer Sebastian Vettel, was Rennfahrer Jochen Hahn nicht hat?" Für den Radhauschef besteht der gravierende Unterschied darin, dass für den Ferrarifahrer ein Stall von Technikern in der Box bereitstehen, während der Truck-Europameister meistens selbst Hand anlegt, wenn an seinem Truck etwas "nicht stimmt" und repariert werden muss.

Dass Jochen Hahn erneut Europameister geworden ist, hat für Feeß auch damit zu tun, dass "Mensch und Maschine" perfekt funktionieren. Bereits in Le Mans durfte der sympathische Iveco-Pilot feiern, als er bei vier Rennen dreimal auf dem Podium stand. Beim ersten Start lag der Altensteiger zunächst auf dem zweiten Platz. In einer lang gezogenen Kurve kam Konkurrent Sascha Lenz zu weit nach außen, Hahn stieß in die Lücke und ballte beim Zieldurchlauf die Siegerfaust. Das zweite Rennen verlief spektakulär, am Ende reichte es zum vierten Platz. Nachdem er die Qualifikation zum dritten Durchgang gewonnen hatte, startete Hahn auch vom Start weg furios und stand danach als Europameister fest. Beim Finale auf dem Ciecuito del Jarama nördliche von Madrid packte ihn trotzdem der Ehrgeiz. Beim ersten Rennen am Samstag krachten fünf Trucks ineinander, als eine aufgewirbelte Staubwolke die Sicht versperrte. Beim Neustart setzte sich Hahn gleich an die Spitze und gab sie bis zum Schluss nicht mehr her.