Uwe Kußmaul und seine Frau Evi vor seinem Eigennachbau der Grabgruft der Familie von Zenge Fotos: Geisel Foto: Schwarzwälder-Bote

Uwe Kußmaul gewährt Einblicke in seinen Kunstgarten

Von Jacqueline Geisel Altensteig-Wart. Vollkommen entspannt und mit einem einladenden Lächeln im Gesicht tritt Uwe Kußmaul in seinen Garten und begrüßt die zahlreichen Besucher, von denen er manche noch nie gesehen hat. Geduldig beantwortet er Fragen und führt seine Gäste herum. Inzwischen ist er es gewohnt, dass zwei Mal im Jahr Fremde sein Grundstück besichtigen.

Im November 2008 wurde für Uwe Kußmaul ein Traum wahr, als das Anwesen im Kurt-Steinlen-Weg zum Verkauf stand. Das charmante, altertümliche Haus, die 2400 Quadratmeter Garten und die überwältigende Aussicht von der Warter Höhe aus hatten es dem Sammler und seiner Frau Evi angetan. Aus dem schlichten Garten mit Hecke, ein paar Bäumen und Wiesenfläche wurde schnell ein Sammelsurium von Kunst, Denkmälern und Liebhaberstücken.

Inzwischen ist der Garten eine lokale Sehenswürdigkeit, weswegen das sympathische Ehepaar zwei Mal im Jahr einen Tag der offenen Tür anbietet, an dem jeder Interessierte kostenlos das Anwesen besichtigen kann. Hinzu kommen im Sommer bis zu zehn Aussteller mit verschiedenen Angeboten, im Herbst zwei bis drei.

In dieser außergewöhnlichen Anlage gibt es auch einiges zu entdecken: Die Kunstsammlung der Familie Kußmaul ist gleichermaßen schrill wie vielseitig. In einer kleinen Kapelle sind Figuren und Symbole aller Religionen aus jeder Zeit vertreten, zahlreiche Statuen verschiedener Stile schmücken den Garten. Dazwischen verstecken sich Dinge, die dem Hobbygärtner einfach gefallen haben, beispielsweise eine solarbetriebene Gartendusche.

Besonders am Herzen liegen ihm aber seine Denkmäler. Darunter befinden sich das pompös geschmückte Urnengrab von Gräfin Johanna von Baden, eine Büste seines Verwandten Ludwig Wilhelm von Baden und ein von ihm nach einem Foto angefertigter Nachbau einer steinernen Grabgruft der Familie von Zenge.

Schon vor dem gußeisernen Tor erwartet die Besucher ein Schild mit der Aufschrift "Vorsicht Eichhörnchen". Der Hausherr hatte vor einiger Zeit ein verletztes Eichhörnchen bei sich aufgenommen und gepflegt und ihm schließlich eine Partnerin gesucht. Inzwischen turnen die beiden mit ihrem Nachwuchs über extra angelegte Seilkonstruktionen durch den gesamten Garten. Hinzu kommen Tauben, Sittiche, Katzen, Kaninchen und ein Fischteich.

Im Garten der Kußmauls gibt es sicherlich so einiges zu entdecken. Einem bestimmten Stil folgt die Sammlung nicht, dafür ist Liebe zum Detail erkennbar. In jeder Ecke gibt es etwas anderes zu bestaunen, und jedes Stück hat seine ganz eigene Geschichte.