Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut eingerahmt von Uwe Seeger (rechts) und Uwe Krebs (links), bei der Diskussion zur Digitalisierung im Einzelhandel. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Besuch: Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut diskutiert mit Inhabern von Modehäusern im Kreis

Digitalisierung ist beileibe nicht nur eine Sache der großen Modeketten, sondern längst auch bei inhabergeführten Häusern in der Region angekommen. Davon konnte sich die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei einem Gespräch mit Chefs von Modehäusern im Kreis überzeugen.

Altensteig. Die eintägige Bereisung des Landkreises Calw führte Ministerin Nicole Hoffmeister-Kraut auch nach Altensteig, wo sie nach ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt mit Vertretern des Einzelhandels im Modehaus Uwe Seeger zusammentraf. Ein Hausrundgang und eine anschließende Diskussion zum Thema "Digitalisierung im Einzelhandel" rundeten ihren Besuch ab.

Wertvolle Eindrücke konnte die Wirtschaftsministerin Hoffmeister-Kraut bei ihrer Kreisbereisung mit Stationen in Calw, Bad Teinach-Zavelstein, Nagold und Altensteig sammeln. Wichtig war ihr dabei der direkte Kontakt, um in persönlichen Gesprächen und Diskussionen zu erfahren, wo Handlungsbedarf besteht und welchen wirtschaftspolitischen Herausforderungen, aber auch speziellen Anforderungen sich die Unternehmen stellen müssen.

Im Modehaus Uwe Seeger in der Altensteiger Poststraße hatte sie in Begleitung von Landrat Helmut Riegger, Nagolds Bürgermeister Hagen Breitling und zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft Gelegenheit, das Unternehmen kennenzulernen und sich einen Überblick über die aktuelle Situation im Einzelhandel in der Region zu verschaffen.

Gemeinsam mit den Inhabern der Modehäuser Schaber in Calw, Peter Schaber, Udo Bertsch vom Modehaus Bertsch in Schömberg, Uwe Krebs von Raumgestaltung Krebs in Altensteig und Gastgeber Uwe Seeger vom gleichnamigen Modehaus, diskutierte sie über die Digitalisierung, die laut Seeger schon seit langem auch im Einzelhandel aufgeschlagen ist.

Die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt anbieten können

Die Ministerin erinnerte sich noch gut an Zeiten, als man zwei Mal im Jahr zum Großeinkauf von Bekleidung in die Geschäfte ging. Das hat sich durch das ständig neue Angebot an Bekleidung im Laufe der vergangenen Jahre verändert. Heute kaufen die Kunden öfter Kleidungsstücke, dafür aber meist in kleineren Mengen.

Für Uwe Seeger ist es wichtig, zum richtigen Zeitpunkt immer die richtige Ware im Geschäft anbieten zu können – und das nicht nur zwei Mal im Jahr. Beispielhaft erwähnte er eine schwäbische Textilfirma, die ihn beliefert und mit der er durch die Digitalisierung über sein Kassensystem vernetzt ist. Sobald er eine Hose verkauft, erhält der Hersteller eine Nachricht und liefert nach.

Über Apps für Nachbestellungen und über Online-Medien wurde ebenso gesprochen wie über den positiven Einfluss des WLAN, das in den Einzelhandelsgeschäften zur Verfügung steht, um beispielsweise Einkaufsbegleitern die Wartezeit zu versüßen.

Peter Schaber sprach über die Standortfrage, speziell bei durch den Unternehmer selbst geführten Einzelhandelsgeschäften, die den Standort in zentraler Lage attraktiv machen, ist sich aber über die Konkurrenz auf der grünen Wiese im Klaren. In Calw sieht er Störungen seiner Kunden durch eine sehr hohe Anzahl von Spielhallen und wachsender Kriminalität.

Die Wirtschaftsministerin verwies in diesem Zusammenhang auf das Abstandsgebot bei Spielhallen, wofür allerdings die Kommunen verantwortlich seien.