Hoch her ging es beim Lustspiel "Diesmal was mit Niveau" im Bernecker Sportheim. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder-Bote

Theater: Laien-Darsteller wollen mehr als nur eine derb-komische Dreiecksgeschichte zeigen

Immer nur krachlederne Schwänke über vertrottelte Ehemänner, vernachlässigte Frauen und heimliche Liebschaften zu spielen, das wollte sich der örtliche Theaterverein Berneck im Jubiläumsjahr nicht antun. Also wurde beschlossen "Diesmal etwas mit Niveau" aufzuführen.

Altensteig-Berneck. "Diesmal etwas mit Niveau" – so lautete auch der Titel des schwäbischen Dreiakters, den die Biesmugga-Bühne aufgeführt hat.

Die Zuschauer im proppenvollen Sportheim Berneck lachten sich kringelig über desaströse Probenabende mit diversen Überraschungen. Zum Beispiel, dass der im Internet gebuchte französische Regisseur in Wirklichkeit keiner war.

Das achtköpfige, eingespielte Ensemble mit Urgestein Helmut Wurster, der am Sonntagnachmittag zum 41. Mal auf der Bühne stand, diesmal in der Rolle des Butlers von Baroness of Eastern Chesterfield (Gaby Großhans), hatte sich unter der Regie von Gerhard Anton intensiv vorbereitet, schließlich sollte die Vorstellung nicht nur das Publikum entzücken, sondern auch der Beweis erbracht werden, dass man mehr drauf hat, als die üblichen derb-komischen Dreiecksgeschichten. Neu dabei war Daniela Hoser als Nichte der Gräfin und hauptberufliche Polizistin, die zum Schluss fast von ihrer Schusswaffe Gebrauch gemacht hätte.

Ausgesucht hatte sich die Truppe den Kriminalklassiker "Pater Brown und das Geheimnis der alten Gräfin". Schon bei der ersten Probe geht einiges schief. Die Souffleuse (Susanne Haag) stolpert mit den Textheften verspätet in die Kulisse, weil sie wieder einmal ihr Auto nicht finden konnte – kein Wunder bei dem Brillengestell –, die Bühnenbauer haben Bretter falsch abgemessen und der "professionelle" Regisseur lässt auf sich warten.

Wie gut, dass Sportvereinsvorsitzender Günther Klink die Zuschauer in seiner Begrüßung darauf aufmerksam gemacht hatte, dass der erste Akt im Sportheim noch nicht aus ist, wenn der Vorhang fällt – im Hintergrund tauchte nämlich in großer Eile der vermeintliche künstlerische Leiter der Theatertruppe, Francois Trichine (Thorsten Herr), auf, der in der Sparkasse eingebrochen war, sich mit dem erbeuteten Geld auf der Flucht befand, todmüde im Proberaum einschlief und als sehnsüchtig erwarteter Regisseur aufwachte.

Auch im zweiten und dritten Akt ging es auf der Bühne hoch her und vieles klappte nicht, allein den vollen Namen der Gräfin auszusprechen, bereitete Butler James große Mühe und musste zum Vergnügen der Zuschauer im Sportheim mehrfach wiederholt werden. Wie es in dem Lustspiel weitergeht, warum die Zofe (Yvonne Kawka) nicht nur einen Hofknicks nach dem anderen machen muss und sich die Haushälterin von Pater Brown (Corinna Kussack) in ein viel zu enges Kleid zwängt, soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Schließlich muss die Spannung hochgehalten werden für die vier weiteren Aufführungen am 10., 11. und 25. Februar um 19.30 Uhr und am Sonntag, 26. Februar, um 14 Uhr.

Karten gibt es im Vorverkauf bei Globus-Sport Blaich in Zwerenberg und an der Abend- beziehungsweise Tageskasse.