Schüler der Altensteiger Grundschulen, Werkrealschule und Realschule testen ihre Lernstände per Diagnose-Software.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Software: Altensteiger Schulen wollen wissen, wo durch Unterrichtsausfälle nachgebessert werden muss

Altensteiger Schulen prüfen die Lernstände in Deutsch, Mathe und Englisch mittels "OnlineDiagnose".

Altensteig. Nach einem Jahr Schulbetrieb unter Coronabedingungen sowie Schließungen der Bildungseinrichtungen fragten sich die Schulleitungen in Altensteig, wie der Unterricht nach den Sommerferien weitergehen soll. Ein sehr hilfreiches Tool, die neu überarbeitete Version der "OnlineDiagnose" aus dem Westermann Bildungsmedien-Verlag, wird jetzt an der Markgrafenschule, der Hohenbergschule und der Friedrich-Boysen-Realschule eingesetzt. Damit wird der schulische Leistungsstand der Schüler ermittelt.

Der Schulleiter der Friedrich-Boysen-Realschule Altensteig, Klaus Ramsaier und seine Kollegen der Markgrafenschule, Bernd Schinko, und der Hohenbergschule, Thomas May, sehen nach der langen Zeit des Unterrichtsausfalls durch coronabedingte Schulschließungen die größte Herausforderung darin, einen geeigneten Weg zu finden, um ab September, mit Beginn des neuen Schuljahres, mögliche Bildungslücken zu schließen.

Der Wunsch, ein Tool zu finden, mit dem die schulischen Kompetenzen in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch gemessen werden können, erfüllte sich für die Altensteiger Bildungseinrichtungen durch den Lizenzerwerb der neuen Version der Software. Mit dem zeitsparenden Test- und Förderprogramm können die wichtigsten Kompetenzbereiche eines Jahrgangs diagnostiziert werden und es gibt auf die Testergebnisse abgestimmte Fördermaterialien.

Bisher war die OnlineDiagnose aus der Anwendung in der Hauptschule bekannt und wurde auf Anraten von Rektor Thomas May und Konrektorin Andrea Kübler adaptiert, sowohl für die hiesigen Grundschulen und deren Außenstellen sowie die Werkrealschule und die Friedrich-Boysen-Realschule. Der Vorteil der neuen Version ist die digitale Auswertung der Testergebnisse in Bezug auf Stärken und Schwächen.

Onlinegestützte Übungen mit einer etwa 30-minütigen Testdauer ermitteln mit abwechslungsreichen Übungen, wo der Unterricht im nächsten Schuljahr ansetzen muss, um bestehende Defizite auszugleichen.

Die Schulleiter Klaus Ramsaier, Thomas May und Bernd Schinko bedankten sich bei Bürgermeister Gerhard Feeß und der Stadt Altensteig als Schulträger für die Bereitstellung der gemeinsamen Schulträgerlizenz, die nunmehr sowohl den Grundschulen, der Werkrealschule als auch der Realschule zur Verfügung stehen. Getestet werden kann entweder im Rahmen des Fernunterrichts zuhause oder alternativ auch in der Schule, wenn im häuslichen Umwelt kein Computer vorhanden sein sollte.

Passgenaue Aufgaben liefern dabei für die Schüler bis Klassenstufe 9 Aussagen über vorhandene Schwächen und Stärken. Mit diesem Instrument, so die Schulleitungen, werden keine Noten generiert, es soll vielmehr Lücken schließen, die dann aufgearbeitet werden. Insgesamt sind in zwei Schritten Haupt- und Detailtests vorgesehen. Basierend auf den Ergebnissen erhalten die Schulen für ihre Schülerinnen und Schüler individuell zusammengestellte Print- und Online-Fördermaterialien. Ein nochmaliger Test im Herbst wird den Schulleitungen dabei behilflich sein, den Unterricht im neuen Schuljahr und auch den Förderpool darauf auszurichten.

Durch die Digitalisierung, so May und Kübler, sei es erheblich einfacher, konkrete und individuelle Pläne für jedes einzelne Schulkind zu erstellen.

Schinko sieht damit auch eine große Unterstützung für die Schüler und Entlastungen für die Eltern.

Rektor May hebt zusammenfassend die individuelle Förderung durch Rückmeldungen ohne Notendruck und entsprechendem Fördermaterial bei gleichzeitiger Transparenz hervor.

Bürgermeister Gerhard Feeß sieht in der OnlineDiagnose ein gutes Werkzeug für die Altensteiger Schulen, die aufgrund ihrer engen Zusammenarbeit zudem den Vorteil der kurzen Wege genießen.