Die zehnjährige Tiana erobert im Monkey-Climbing einen Baum.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Grenzerfahrung: Ferien klingen mit "Monkey-Climbing" aus

 
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Altensteig. Wie ein Affe an einem Baum hochklettern und dabei eigene Grenzen austesten war das besondere Highlight zum Abschluss der diesjährigen Ferienbetreuung durch das Jugendhaus Eigen-Sinn in Altensteig. Die Kinder waren total begeistert und trauten sich unter der Anleitung und Sicherung von Sozialpädagoge Christian Fai zu, bis auf eine Höhe von etwa zehn Metern zu steigen.

Die erstmals auf fünf Wochen ausgelegte Betreuung in den Sommerferien durch das Jugendhaus Eigen-Sinn klang mit einem Erlebnis der besonderen Art aus: "Monkey-Climbing" stand auf dem Programm. Die Leiterin des Jugendhauses, Kerstin Reinhardt, und ihr Team konnten für dieses erlebnispädagogische Klettern in freier Natur ihren Kollegen Christian Fai von der Kinderwerkstatt Eigensinn in Freudenstadt gewinnen.

Der Sozialpädagoge ist ausgebildet im Baumklettern und schuf in rund 90-minütiger Vorbereitungszeit die Voraussetzungen, um einen ausgewählten Baum beim Waldkindergarten bei Altensteigdorf zu besteigen.

Unter drei in Betracht kommenden Bäumen wurde einer ausgewählt, an dem die Äste seitens des Försters entfernt worden waren und die Umgebung gesichert wurde. Rund um den Baum war genügend Platz, damit das Abenteuer ohne Gefahren starten konnte. Auch die Standsicherheit des Baumes war durch den Forst vorab überprüft worden.

Alle sind stolz auf das Erreichte

Christian Fai hatte den ausgewählten Baum bis auf eine Höhe von etwa zehn Metern mit dem erforderlichen Equipment bestückt, also in verschiedenen Höhen Klemmschnallengurte und Griffe angebracht, an denen sich die Kinder festhalten konnten. Die verschiedenen Griffe dienten gleichzeitig als Tritthilfe, um nach und nach immer höher zu klettern.

Die zehn betreuten Kinder wurden vorab in zwei Gruppen eingeteilt. Während die ersten fünf Kinder vor dem Baum eine theoretische Einweisung anhörten, hatte die zweite Gruppe Gelegenheit, das Gelände rund um den Waldkindergarten zu erkunden und gemeinsam mit dem Betreuerteam des Jugendhauses Spiele zu erleben.

Die zehnjährige Tiana war eine der ersten, die beim Baumklettern zunächst etwas respektvoll unterwegs war. Nachdem sie von ihrem Höhenausflug zurück war, sagte sie: "So hoch hatte ich mir das nicht vorgestellt." Dabei hatte sie im ersten Durchgang gerade mal knapp die Hälfte der möglichen Höhe erklettert. Dann wollte sie zurück auf den Boden. Christian Fai hatte sie gut gesichert, sie musste sich lediglich zurücklehnen und mit den Füßen am Baum zurück auf den Boden gelangen.

In der Zwischenzeit hatten die anderen Kinder die Möglichkeit, ihren ersten Durchgang im Monkey-Climbing zu absolvieren. Christian Fai gefiel gut, dass die zuschauenden Kinder ruhig blieben, während immer eins gut gesichert den Baum in unterschiedlicher Höhe bestieg. Jedes Kind erlebte so eine Grenzerfahrung in anderer Form und legte dabei selber fest, bis zu welcher Höhe es klettern möchte.

Für Tiana stand schnell fest, dass sie einen zweiten Versuch unternehmen wollte. Der Ehrgeiz hatte sie gepackt und sie schaffte es, den Baum bis zum Ende der Klettergriffe zu besteigen. Sie berührte den Karabinerhaken auf zehn Metern Höhe und hat damit das Maximum geschafft. Hinterher sagte sie: "Ich hatte kaum noch Kraft, aber es war so cool und ich bin stolz auf mich selber. Hoffentlich bekomme ich jetzt keinen Muskelkater."

Aber auch alle anderen Grundschüler, die gemeinsam mit dem Outdoor-Spezialisten Christian Fai dieses Naturerlebnis meisterten, können stolz auf sich und das Erreichte sein. Manch einer hat zwar vorher schon mal an einer Boulderwand geklettert, aber diese extrem interessante Erfahrung in freier Natur und senkrecht am Baum hoch – das war für alle neu und sensationell gut.