Gertrud Wollschläger stellte eigene Nachforschungen zu dem Jahrzehnte alten Mordfall an. Archiv-Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Gertrud Wollschläger stellt "Mai-Schnee" vor

Altensteig. Die Egenhauser Autorin Gertrud Wollschläger liest am Freitag, 15. März, ab 19 Uhr in der Altensteiger Stadtbücherei aus ihrem Roman "Mai-Schnee – eine Tat ohne Sühne". Bei der Lesung dabei ist der ehemalige Kriminalhauptkommissar Dieter Geißel, der die Schriftstellerin bei der Arbeit an ihrem Buch unterstützte.

Mehrere Jahrzehnte liegt der Mord an einem zwölfjährigen Mädchen aus der Horber Gegend zurück. Gertrud Wollschläger wohnte damals in der Nähe. Die Erinnerung daran hat sie auch Jahrzehnte später nicht in Ruhe gelassen, und so beschloss die Autorin "gegen das Vergessen und zur Erinnerung an ein Kind, das nicht weiterleben durfte", in Anlehnung an diesen Mordfall ein Buch zu schreiben. Dabei hat sie eigene Recherchen angestellt und zusammen mit Dieter Geißel Zeitzeugen aufgesucht. Geißel war während seiner Dienstzeit bei der Kriminalpolizei Böblingen als Ermittler im Referat Organisierte Kriminalität tätig und unterstützt seit seiner Pensionierung als ehrenamtlicher Mitarbeiter aktiv den "Weißen Ring". Der Verein setzt sich für Opfer von Straftaten ein und bietet persönliche Betreuung und Beistand an.

1972 berichteten die Regionalzeitungen von dem grausamen Sexualverbrechen. Das Mädchen war nach der Schule mit dem Bus heimwärts gefahren und auf dem weiteren Nachhauseweg, welcher durch einen Wald führte, verschwunden. Als das Mädchen abends nicht zuhause ankam, wurde ein Suchtrupp zusammengestellt, der das ermordete Mädchen entdeckte.

Zwei Jahre nach der Tat wurde ein jugendlicher Tatverdächtiger dem Staatsanwalt vorgeführt.

Im Oktober vergangenen Jahres erhielt die Autorin die Nachricht, dass sich zu diesem Mordfall ein Zeuge gemeldet habe, der wisse, wer der echte Täter sei. Und so lautet der Schlusssatz in ihrem Buch: "Mord verjährt nie – die Geschichte ist noch nicht zu Ende erzählt."

Der Eintritt zur Lesung ist frei, um eine Spende für den "Weißen Ring" wird gebeten.