Die Sortenvielfalt in der Walddorfer Festhalle war beeindruckend. Fotos: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Streuobst: Zahlreiche Direktvermarkter bieten rund um die Walddorfer Festhalle ihre Erzeugnisse an

Mehr als 100 verschiedene Apfel- und Birnensorten, Saft von der "Alten Moste", Fruchtaufstriche aus Wildbeeren und Löwenzahn: Auch beim 18. Walddorfer Apfelfest gab es viel zu sehen und zu erleben.

Altensteig-Walddorf. Eröffnet wurde das Fest bei herrlichen Herbstwetter mit einem Gottesdienst. Pfarrer Gerolf Krückels wurde vom Posaunenchor Walddorf unter Leitung von Jürgen Bast unterstützt. Anschließend begrüßte die neue Ortsvorsteherin Sandra Grüner viele Gäste aus nah und fern.

Auf dem Freigelände hatten Direktvermarkter ihre Stände aufgeschlagen und bereits am Vormittag viel zu tun. Die Safterei Gammel aus Neubulach verarbeitet Tafelobst von 360 Spindelbäumen, die in Bauschlott stehen. Neuerdings werden in den Boxen auch Mischsäfte aus Äpfeln und Brombeeren angeboten. Die Streuobstinitiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt vertreibt die Handelsmarke Schneewittchen mit 13 verschiedenen Produkten. Beate und Roland Haupt vom Obstbaubetrieb in Mönchsheim hatten 100 Flaschen Destillate und Liköre mitgebracht.

Albert Gutekunst aus Oberschwandorf bot Himbeergeist, Konfitüre, Kräutersalze und "süße Gaumenfreuden" an. Guten Absatz fanden die Ringelblumenseifen und das Leinöl der Pomolerie Thomas Berger aus Hörschweiler, ebenso die Aufstriche aus dem Garten von Anni und Achim Dobert aus Calw Stammheim.

"Nach zwei Stunden waren alle Äpfel aus der Streuobstwiese verkauft", strahlte das Ehepaar Jaqueline und Armin Fessele aus Pfrondorf. Dass auch danach noch viele Besucher vor ihrem Stand stehenblieben, hatte mit zwei heiß begehrten Delikatess-Kartoffelsorten zu tun – der "Blauen Emmalie" und den "Pfrondorfer Hörnle".

Stadtwerke informieren über Öko-Strom

Ein Dauergast ist die Baumschule Fischer aus Gültlingen. Nicht nur Apfelbäume hatte Inhaber Peter Fischer dabei, sondern auch Ziergehölze, Rosensträucher und Heckenpflanzen. Werner Naujoks von der Altensteiger Firma Dengler verkaufte technische Geräte für die Obstwiese. Die Altensteiger Stadtwerke informierten an ihrem Stand über Öko-Strompreise und das schnelle Internet in Walddorf.

Kinder durften am Glücksrad drehen und Erwachsene einen Gewinnzettel ausfüllen. Der Sieger erhielt 70 Werberingtaler. Walter Maier aus Reusten präsentierte die alte Handwerkskunst des Korbflechtens.

Die Stadt Altensteig wies an ihrem Stand auf die Bewerbung zur Gartenschau 2031 hin. Mit einer Karte konnte man seine Zustimmung zu dem Projekt bekunden – als Zugabe wurde ein Tütchen mit Wildblumen-Samen verteilt.

Heiß begehrt waren die Apfelküchle des CVJM Walddorf. 22 Mitarbeiter produzierten insgesamt 2000 Portionen. Wie viel Äpfel und wie viel Teig dafür benötigt werden, kann man sich ausmalen. Der Liederkranz und der Sportverein Walddorf bewirteten die Besucher mit Maultaschen und saurem Braten. Für den Nachmittagskaffee wurden 44 Torten und Kuchen gebacken.

Karl-Heinz Gänssle wirbt für Wildbienen

Der 1. Sensenmähverein Baden-Württemberg darf beim Apfelfest nicht fehlen. Josef Perkmann, Bernd Esslinger und Arnold Palmer führten das fachgerechte Dengeln von Sensen vor. Aufmerksame Beobachter waren der neu gewählte Vereinsvorsitzende Elmar Maute aus Albstadt und seine Stellvertreterin Lore Seebacher aus Garrweiler. Karl-Heinz Gänssle aus Egenhausen informierte über Vögel, Wildbienen, Wespen und Hornissen, "die ein Pfund Insekten am Tag vertilgen und auch nachts jagen". Er hatte am Stand des Naturschutzbundes einen Schaukasten und ein Schaunest aufgebaut.

Kinder kamen beim Apfelfest ebenfalls auf ihre Kosten. Ihr besonderes Interesse galt den Schafen von Landwirt Rolf Kirn aus Monhardt und dem Altensteiger Berghof Klussmann und der Herstellung von Apfelsaft aus der "Alten Moste". Das Obst wurde im Zuber gewaschen, in der Mahle zerkleinert und anschließend gepresst. "200 Liter werden wohl rauskommen", schätzten Volker, Tim und Marc Luginsland, die sich zur Durchführung der Aktion bereiterklärten.

Sven Genkinger aus Pfalzgrafenweiler hatte seine Haflinger vor den Planwagen gespannt und wartete auf kleine und große Mitfahrer.

Ein Hingucker ist jedes mal die Obstschau in der Festhalle. In 100 Flechtkörben lagerten 114 unterschiedliche, überwiegend alte Apfelsorten wie Ruhm aus Kirchwerde, Signe Tillich und Remo sowie Schwanner Zucker-, Welscher Brat- Wilde Eier- und Nägelesbirnen. Auf einem Tisch wurden Wildobstarten (Vogelbeere, Speierling, Marone, Schlehe und andere.) ausgestellt.

An der Stirnseite der Halle präsentierte Imker Waldemar Walz aus Walddorf Gläser mit neun verschiedenen Honigsorten. Am Eingang hatte Obst- und Kleinbrenner Fritz Kalmbach aus Spielberg seinen Stand mit Edelbränden und Likören, zum Teil im Eichenfass gereift.

Mitarbeiter des DRK-Ortsvereins Altensteig hielten sich für den Ernstfall bereit. Der Musikverein Walddorf sorgte mit volkstümlichen Klängen für gute Laune. Nachzutragen bleibt, dass z

Zu Ehren von Wilhelm Wurster wurde am Info-Pavillon am Streuobstpfad der Apfelbaum "Raafs Liebling" gepflanzt. Der jüngst verstorbene ehemalige Ortsvorsteher von Walddorf war Hauptinitiator des Apfelfestes gewesen. Cheforganisatorin Adelheid McMiken zog am Abend ein "überaus erfreuliches" Fazit des 18. Walddorfer Apfelfestes.