Durch einen Neubau werde die freie Sicht auf die Parklandschaft des Seniorenzentrums Sonnenhalde stark eingeschränkt, befürchten Anwohner. Foto: Köncke

Seniorenzentrum "Sonnenhalde" in Altensteig wird erweitert. Blick auf Parklandschaft eingeschränkt?

Altensteig - Das Seniorenzentrum "Sonnenhalde" in Altensteig wird modernisiert und erweitert. Der Bau- und Umweltausschuss hat sich mit den Stellungnahmen von Anwohnern und Fachbehörden beschäftigt und dem Gemeinderat einstimmig empfohlen, den leicht veränderten Lageplan abzusegnen.

Bekanntlich hat die Stadt das Pflegeheim in der Hegelstraße 3 sowie 34 betreute Wohnungen an die Timon-Bauregie mit Sitz in Ettlingen verkauft. Betriebsträger ist nicht mehr der AWO-Bezirksverband Baden sondern das Servicehaus Sonnenhalde aus Engstingen. Der neue Eigentümer plant den Umbau des bestehenden Pflegeheims und einen Neubau auf einem Teil des Parks mit dem Ziel, 100 Kurz-, Langzeit- und Nachtpflegeplätze anzubieten, eine gerontopsychiatrische Abteilung aufzubauen und ein öffentliches Café zu betreiben.

Während der Auslegung bestand Gelegenheit, sich zu dem eingereichten Entwurf zu äußern. Davon haben besonders die Bewohner der Gebäude Markgrafenweg 26, 28 und 30 sowie der Urbachstraße 11 Gebrauch gemacht. Sie kritisieren, dass durch den Neubau die bisherige freie Sicht von ihren Häusern in die Parklandschaft stark eingeschränkt werde. Außerdem stören sie sich an "der Erhöhung der bebauten Flächen um 100 Prozent". Das würde den bisherigen Charakter des Areals massiv verändern. Deshalb sähen sie sich veranlasst, Widerspruch gegen das Vorhaben einzulegen.

Die städtische Baurechtsamstleiterin Nadine Henschel erklärte in der Ausschusssitzung, dass ein Widerspruch gegen einen Bebauungsplan nicht möglich sei. Im neuen Lageplan seien außerdem die Traufhöhe und Gebäudestellungen verändert worden, ebenso der Eingangsbereich. Bürgermeister Feeß stellte bei der Gelegenheit klar, "dass ein Recht auf eine freie Aussicht nicht existent" ist. SPD-Stadtrat Jürgen Bodamer ergänzte, das Gemeinwohl habe über das Privatwohl zu stehen, "zumal sich die Beeinträchtigungen durch das Bauvorhaben im Rahmen halten".

CDU-Stadtrat Hans Doll begrüßte die Absicht des neuen Betreibers, ein für jedermann zugängliches Café in der Seniorenanlage einzurichten. Dann sollte aber auch der Zugang als öffentlicher Weg ausgewiesen werden.