Das Thema Kinderbetreuung beschäftigte die Altensteiger Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung. Symbol-Foto: dpa/Skolimowska Foto: Schwarzwälder Bote

Kinderbetreuung: Hauptamtsleiter Thomas Bräuning stellt Stadträten Bedarfsplanung für 2020 vor

Der Altensteiger Gemeinderat hat die Kinderbetreuungs-Bedarfsplanung für das Jahr 2020 einstimmig genehmigt. Hauptamtsleiter Thomas Bräuning hatte dem Gremium den Stand der Dinge und die zu erwartende Entwicklung vorgestellt.

Altensteig. Gegliedert nach Stadtteilen erläuterte Bräuning den Stadträten die Situation für den Bereich der Unter-Dreijährigen (U3) sowie der den Bereich der Drei- bis Sechsjährigen. In der Gesamtstadt leben demnach 356 Kinder im Alter unter drei Jahren, für die 101 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Das entspreche einer Quote von 28,4 Prozent. Zum Vergleich führte der Hauptamtsleiter an, dass der Kreis Calw eine Betreuungsquote von 27,2 Prozent erreicht, während sie in Baden-Württemberg bei 29,5 Prozent liege.

Rechne man in Altensteig allerdings so genannte Sharing- und Tagespflegeplätze aus dem Angebot heraus, sinke die Quote auf 20 Prozent, und diese verlässlich verfügbaren Plätze sollten nach Ansicht Bräunings der anzulegende Maßstab sein. Weitere dauerhafte Plätze zu schaffen bleibe also eine stetige Herausforderung.

Für die Kernstadt überlege man, ob man in der Burgstraße einen Neubau erstellen soll. Allerdings sehe es so aus, als ob die "Goldfischle"-Gruppe in der Bahnhofstraße erhalten werden könne, weshalb zusätzliche Kapazitäten in dieser Größenordnung vorerst nicht notwendig werden sollten, führte Thomas Bräuning weiter aus. Als Übergangslösung könnte bei Bedarf eine Gruppe in Räumen des Alten Schlosses eingerichtet und dem benachbarten Kindergarten Welkerstraße zugeordnet werden.

Auch in Wart sollen feste U3-Betreuungsplätze eingerichtet werden. Dazu müsste an den bestehenden Kindergarten angebaut werden. Wegen der geringen Kinderzahlen betreue man Kleinkinder derzeit in einer altersgemischten Gruppe, außerdem böte in Wart auch eine Tagesmutter ihre Dienst an.

Spielberg könne auf eine gute Quote verweisen, seit die Kleinkindbetreuung dort im Februar gestartet ist. Zusätzliche Plätze würden dort erst mittelfristig benötigt werden. In Walddorf soll ohnehin der Kindergarten erweitert werden, was die Zahl der U3-Plätze auf 20 verdoppeln werde, stellte Bräuning weiter fest. Die dort bestehenden zehn Plätze seien voll belegt.

Bei den Drei- bis Sechsjährigen hatte die Stadt Altensteig im Gesamtstadtgebiet vom Kindergartenjahr 2015/2016 auf 2019/2020 einen Anstieg von 357 auf 469 Kinder zu bewältigen – einen Zuwachs von 30 Prozent in gerade einmal vier Jahren. Dies könne nur durch den raschen Ausbau der Kindertagesstätten Karlstraße und Welkerstraße in der Kernstadt aufgefangen werden, und auch danach bewege man sich noch an der oberen Kapazitätsgrenze. Knapp kann es in der Kernstadt im August 2020 werden – dann liegt die Auslastung bei mehr als 105 Prozent. Engpässe erwartet Bräuning auch in Walddorf: Für August 20121 ist dort eine Auslastung von 114,3 Prozent prognostiziert, die im folgenden Jahr auf 122,9 Prozent steigen soll. Deshalb ist dort ein Anbau geplant, der im Kindergartenjahr 2020/2021 realisiert werden soll.

Stadträte aller Fraktionen dankten dem Hauptamtsleiter und seinem Team für die detaillierte Darstellung der Situation. Nachdem einige Detailfragen geklärt waren, stimmte das Gremium der Bedarfsplanung für das kommende Jahr einstimmig zu.