Mitmach-Aktion: Kinder erleben mit der Musikschule und dem Regionentheater "Maschinenmusik"
Für 25 Kinder war es ein besonderes Erlebnis, das alte Wasserwerk in Altensteig zu erkunden und eine Stunde lang "Maschinenmusik" zu erzeugen. Das historische Gebäude mit den wuchtigen Turbinen war der ideale Ort für eine außergewöhnliche Veranstaltung.
Altensteig. Nicht nur die Vorschulkinder der SBS-Gruppe (Singen-Bewegen-Sprechen) vom Kindergarten Karlstraße, auch die Kinder von der musikalischen Früherziehung und die begleitenden Erwachsenen kamen aus dem Staunen kaum heraus, als sie die Räume des alten Wasserwerks im Oberen Tal betraten und wahrnahmen, was es hier alles zu entdecken gibt.
Musikschulleiter Tobias Steeb schickte die Kinder zunächst auf eine Entdeckungsreise rund um die Maschinen und Geräte, um sich in der ihnen unbekannten Umgebung zu akklimatisieren, dabei war anfassen und erkunden erlaubt.
In einer neuen Kooperation haben Birgit Heintel, Schauspielerin vom Regionentheater, Tanzlehrerin Svenja Ferl von der Musikschule und Tobias Steeb eine Mitmach-Aktion vorbereitet und zusammengestellt, die unter dem Motto "Maschinenmusik" das Wasserwerk zum Klangkörper und Aufführungsort werden ließ.
Zunächst wurden alle Mitmachenden musikalisch begrüßt und ihr Part bei dieser neuen Aktion vorgestellt. Birgit Heintel steuerte Texte von Ernst Jandl bei, während Svenja Ferl einen Maschinentanz vorbereitete und Tobias Steeb Rhythmus-Instrumente mitgebracht hatte.
Mit Holzschlegeln ausgestattet durften die Kinder und die begleitenden Erzieherinnen und Eltern auf das Signal "Antenne" an den Turbinen und am Boden rhythmische Geräusche machen. Der Unterschied zwischen Piano und Forte wurde dabei schnell deutlich und für manch ein empfindliches Kinderohr wurde es zeitweise auch mal so laut, dass eine kurze Auszeit im Freien nötig wurde.
Nach der Eröffnung teilten sich die Kinder und ihre Begleitpersonen in drei Gruppen, bei denen eine Gruppe gemeinsam mit Tobias Steeb an der Musikstation mit Trommeln, Rasseln, Tamburine und Schlegel agierte, während die zweite Gruppe mit Svenja Ferl tänzerisch und in Bewegung "Kaugummiautomaten" herstellte.
Die dritte Gruppe rund um Birgit Heintel widmete sich dem sprachlichen Teil und zerlegte das Wort Maschinenmusik in rhythmische Takte und Einzelsilben. Damit jedes Kind alle Varianten erleben durfte, wurde nach kurzer Zeit von einer Aktion zur nächsten gewechselt.
Am Schluss trafen sich alle wieder zum großen Abschlusskreis, bei dem die Erwachsenen Rhythmus, Tanz und Text vorgaben und die Kinder zum Mitmachen animierten. Die grenzüberschreitende Begegnung in den Bereichen Tanz, Theater und Musik gepaart mit Technik klang mit dem gemeinsamen Abschiedslied "Reich mir die Hand – wir sagen tschüss" aus, bevor die Kinder zurück in den Kindergarten Karlstraße begleitet wurden und ihr Vesper nach "getaner Arbeit" und diesem großartigen Erlebnis zu sich nehmen konnten.
Musikschulleiter Tobias Steeb sieht in der Verzahnung städtischer Einrichtungen und Bildungsträger eine Form von erlebbarer Kultur, die Kunst in den Alltag integriert und hoffentlich nicht ein einmaliges Erlebnis bleibt, sondern für die nächsten Kindergartengenerationen ihre Fortsetzung finden wird.
Die Stadtwerke Altensteig haben das Projekt unterstützt und das Bespielen des alten Wasserwerks ermöglicht.
