Die Laienschauspieler der Spielberger Struthlesbühne setzten sich gekonnt in Szene. Foto: Köncke Foto: Schwarzwälder Bote

Schwank: Theatergruppe der Sportfreunde Spielberg präsentiert einen bisweilen derben Dreiakter

Drei turbulente Akte eines Lustspiels präsentierte die Spielberger Struthlesbühne ihrem Publikum in der Bömbachhalle.

Altensteig-Spielberg. Pensionsbesitzer Hubert Laubenpieper (Hans Krauss) gerät aus dem Häuschen, seine Frau Sofie (Stefanie Heutzenröder) legt einen aufreizenden Bauchtanz hin, Max Bierfreund (Markus Bäuerle) fühlt sich als Häuptling Großer Schluckspecht und ein vergeistigter Ornithologe (Bernd Hauser) jagt einem String-Tanga hinterher. "Wo sind wir da nur hingeraten", fragen sich Bankräuber Bruno (Stefan Krauss) und seine Komplizin Tina (Daniela Fischer). Sie haben eine Bank ausgeraubt, sind auf der Flucht vor der Polizei und landen in einem Beherbergungsbetrieb.

Was sich dort abspielt, reichte für einen spektakulären und saftigen, mitunter derben Dreiakter. Die Struthlesbühne der Sportfreunde Spielberg hat das Lustspiel am Wochenende in der Bömbachhalle vor 350 Zuschauern aufgeführt, die nicht mehr aus dem Lachen herauskamen.

30 Proben hatte die eingespielte Truppe unter der Regie von Markus Heutzenröder absolviert – zuletzt traf man sich jeden Abend. Besonders gefordert waren Hans Krauss mit 138 und Nicole Ade mit 120 Einsätzen. 15 Textbücher wurden beim Verlag bestellt und letztlich der schwäbische Schwank "Pension Hollywood" ausgewählt. Auch deshalb, weil für alle zehn Schauspieler die passende Rolle gefunden werden musste. Neu dabei war Fabian Fischer als Polizist Kurt Schnüffel. In den Pausen wurden Lose für zwei Eintrittskarten eines Musicals im Stuttgarter SI verkauft.

Die Handlung spielte sich nicht, wie gewöhnlich in einem Wohnzimmer ab, sondern hinter dem Haus, wie an den Kulissen unschwer zu erkennen war. Die Kostüme und Requisiten stammten aus dem eigenen Theaterfundus, diesmal waren die meisten Spieler verkleidet – bis hin zu den sportiven Schwestern Lotte Maisenkaiser (Nicole Ade) – die angeblich schwerhörig ist, was sich aber als Trugschluss herausstellen sollte – und Martha Maisenkaiser (Bärbel Bauer), die sich ebenfalls kräftig ins Zeug legt, um eine der in Aussicht gestellten Filmrollen zu erhaschen. Die Räuber gaben sich als Filmleute aus, die einen Hollywoodstreifen drehen wollen und sich als Location die Pension ausgesucht haben.

Schnüffel riecht den Braten, und auch Lotte ist misstrauisch. Plötzlich ist die Beute verschwunden. Die Bankräuber sind stinksauer, zücken die Pistolen und fesseln die Gäste; auch die Vertreterin für Damenunterwäsche Lydia Spitzgras (Michaela Kuckel) wird mit Max Bierfreund zusammengebunden. Dabei kommen sich beide näher. Vogelkundler Dr. Otto Maria Honigmund ist in Liebe zu Lotte entbrannt, beide überwältigen die Verbrecher, danach ist es nicht mehr weit bis zum Happy End.

Selten hat sich die Struthlesbühne so wirkungsvoll in Szene gesetzt wie diesmal. Das Publikum quittierte die Auftritte und Abgänge mit Zwischen- und lang anhaltendem Schlussapplaus. Sportvereinsvorsitzender Jochen Ambacher stellte die Akteure auf der Bühne noch einmal unter starkem Applaus einzeln vor. Beate Frey vom Haarstudio Trendline aus Simmersfeld und Sükran Altun von Beauty Hair aus Egenhausen waren schwer beschäftigt, dass beim Häuptling der Kopfschmuck nicht verrutscht und bei den Räubern die Maske hält. Die Zuschauer wurden bewirtet.