Die Beleuchtung öffentlicher Gebäude zu reinen Dekorationszwecken – hier ein Foto des Bürgerhauses aus besseren Zeiten – wird in Altensteig deutlich reduziert. Foto: Fritsch

Um angesichts von Versorgungsengpässen Energie zu sparen, hat die Stadt Altensteig bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen. Der Gemeinderat brachte nun weitere auf den Weg.

Altensteig - Schon vor und während der Sommerpause hat die Altensteiger Stadtverwaltung damit begonnen, vor dem Hintergrund drohenden Rohstoffmangels Energie zu sparen. So schloss das Freibad seine Pforte noch vor Ende der Sommerferien, die Außenbeleuchtung öffentlicher Gebäude blieb ausgeschaltet, ebenso Klimaanlagen und zahlreiche elektrische Geräte. Wie die Öffnung des Walddorfer Hallenbads, die Straßen- und die Weihnachtsbeleuchtung gehandhabt werden sollen, legte man nun dem Gemeinderat zur Entscheidung vor.

Den Schwimmunterricht der Altensteiger Schulen habe man zunächst so organisiert, dass er komplett im Walddorfer Hallenbad über die Bühne – respektive durchs Becken – gehen kann, teilte Hauptamtsleiter Thomas Bräuning dem Gremium in dessen jüngster Sitzung mit. Das Hohenbergbad könne deshalb geschlossen bleiben. Angesichts einer steigenden Zahl von Kindern und Jugendlichen, die nicht schwimmen können, machte sich eine ganze Reihe von Stadträten dafür stark, Schwimmunterricht zu ermöglichen. Allerdings sollen Wasser- und Innentemperatur des Walddorfer Hallenbads um zwei Grad gesenkt werden. Das Bad soll auch für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben – "heizen müssen wir es ja so oder so", sagte der Chef der Altensteiger Stadtwerke, Günther Garbe.

Nur wenige Straßenlaternen sind dimmbar

Schwerer tat sich das Gremium damit, die Straßenbeleuchtung nachts für vier Stunden auszuschalten. Ob es denn nicht möglich sei, nur jede zweite Leuchte auszuschalten oder die Helligkeit zu reduzieren, lauteten Fragen aus dem Gemeinderat. Jede zweite Straßenlaterne leuchten zu lassen, hielt Garbe für problematisch – einerseits sei so keine durchgehende Beleuchtung mehr gewährleistet, andererseits nehme man den Augen so die Möglichkeit, sich an die Dunkelheit anzupassen. Dimmbar seien nur die wenigsten – sprich: neuesten – Leuchten im Stadtgebiet, erklärte der Stadtwerke-Chef weiter.

Rücksicht auf Schichtarbeiter

Stadtrat Albrecht Joos plädierte dafür, am Wochenende – von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag – auf die Abschaltung zu verzichten. Da seien viele Leute im Stadtgebiet unterwegs. Außerdem gelte es, die Zeit so zu legen, dass Schichtarbeiter, die mit dem Bus nach Hause kämen, davon nicht beeinträchtigt werden, wurde eine weitere Stimme laut.

"Es ist eine Wohltat"

Bürgermeister Gerhard Feeß, in einer Altensteiger Nachbargemeinde wohnhaft, ist es gewöhnt, dass nächtens die Straßenbeleuchtung abgeschaltet wird: "Und wissen Sie was? Es ist eine Wohltat!" Der Schultes wies außerdem darauf hin, dass diese Maßnahme wirksam sei – "da spart man wirklich Energie, das ist nicht nur rein symbolisch".

Keine leuchtenden Sterne

Was die Weihnachtsbeleuchtung angeht, soll jedem Teilort ein Weihnachtsbaum zugestanden werden, die Kernstadt bekommt deren zwei. Beleuchtete Sterne will die Stadt Altensteig in diesem Jahr keine aufstellen. Die Illumination des Weihnachtsmarkts sei davon ausgenommen, betonte der Bürgermeister auf Nachfrage, ebenso wie private Initiativen.

Der Gemeinderat beschloss mit einer Gegenstimme, das Walddorfer Hallenbad mit reduzierter Wassertemperatur für alle offen zu halten, und mit zwei Gegenstimmen, die Straßenbeleuchtung nachts für vier Stunden auszuschalten. Außerdem soll dieses Jahr darauf verzichtet werden, in der Adventszeit Leuchtsterne zu installieren.