Zurzeit besuchen 92 Jungen und Mädchen den Kindergarten in der Altensteiger Oberstadt.                                Foto: Köncke

Bau- und Umweltausschuss stimmt für Erweiterung. Anbau kostet rund 992 .000 Euro.

Altensteig - Der Bau- und Umweltausschuss hat sich für die Erweiterung des Kindergartens in der Altensteiger Oberstadt durch einen Anbau ausgesprochen. Außerdem befürwortet er Sanierungsmaßnahmen am bestehenden Gebäude.

Derzeit besuchen 92 Jungen und Mädchen den Kindergarten in der Welkerstraße. "Im Juni sind es bereits 100", verweist Leiterin Brigitte Loyal auf vorliegende Anmeldungen. Für Hauptamtsleiter Thomas Bräuning spielt nicht nur das eine Rolle, sondern die Raumaufteilung und der bauliche Zustand. Die Einrichtung würde nicht mehr den Kindergartenalltag widerspiegeln. Als Beispiel nannte er einen fehlenden Mehrzweckraum und kein Platz für eine zweite Ganztagesgruppe.

Mehrere Varianten geprüft

Innenarchitekt Stefan Kirn erläuterte im Ausschuss die von ihm erarbeitete Planung. Er habe verschiedene Erweiterungsmöglichkeiten geprüft. Die beste Lösung sei ein zweistöckiger Anbau unterhalb des bestehenden Gebäudes. Im Erdgeschoss könnte man einen großen Mehrzweckraum sowie Besprechungszimmer einrichten und im ersten Stock drei Gruppen- und Schlafräume, ein Kinderbistro und eine Küche. Gewährleistet werden müsse ein barrierefreier Zugang zwischen Erd- und Obergeschoss. Ein von Ursula Utters (SPD) daraufhin ins Spiel gebrachter Aufzug ist laut Kirn mit hohen Kosten verbunden. Er sprach sich für einen Zugang über eine Rampe aus.

Weil die Kinderzahl voraussichtlich weiter steigt, fragte Stephan Henssler (FBV) an, ob man den Anbau nicht noch mehr erweitern könne. Das ließe sich aus topografischen Gründen nicht umsetzen, erhielt er vom Planer zur Antwort "Das Gelände fällt nach unten extrem ab".

Mahlzeiten in der Box

Michael Bühler (Freie Wähler) bezeichnete die vorgelegte Planung als "sehr gelungen". Er frage sich allerdings, ob man die angedachten Sanierungsmaßnahmen in vollem Umfang durchführen müsse, zum Beispiel bei den sanitären Anlagen. Außerdem wollte Bühler wissen, ob in der geplanten Küche ein richtiges Mittagessen gekocht werde. Das sei nicht der Fall, klärte Bürgermeister Feeß auf. Die Mahlzeiten würden in einer Box angeliefert. Eher sei daran gedacht, dass die Kinder auch mal etwas backen könnten.

Zur Erlebnispädagogik gehöre heutzutage auch die Umwandlung strikter Gruppenräume in teiloffene Bereiche. "Verändert sich dadurch der Personalschlüssel?", wollte Tobias Schmid (CDU) vom Rathauschef wissen. Deswegen nicht, Kinder bräuchten aber wegen ihrer "Verhaltensoriginalität" einen größeren Förderbedarf. Bei der erwarteten Zunahme von Kindergartenkindern in der Welkerstraße stellt sich für Berti Großman (Freie Wähler) die Frage des Verkehrs bei der An- und Abfahrt. Er schlug vor, in der gegenüberliegenden Burgstraße Schrägparkplätze anzulegen.

Der Kindergartenanbau in der Welkerstraße kostet voraussichtlich 992.000 Euro, die geplanten Sanierungsmaßnahmen im Bestand 374.000 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beläuft sich nach Abzug von staatlichen Zuschüssen auf insgesamt rund 934.000 Euro.